Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) drängt auf Reformen in der Primärversorgung. Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu Ambulantisierung und Gesundheitskiosken seien zwar wichtige Schritte, griffen aber für nachhaltige Verbesserungen zu kurz, urteilte DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper am Donnerstag.
Multiprofessionelle Teams für Primärversorgung wichtig
Nötig sei ein Gesamtkonzept für eine verbesserte Gesundheitsversorgung anstatt viele Einzelbaustellen.
"Wenn wir auf die Pläne zur Ambulantisierung schauen, ist es richtig, dass für viele Menschen ambulante Behandlungen besser sind. Dies gilt aber nur dann, wenn die Versorgung vor Ort und zu Hause gesichert werden kann. Dazu braucht es eine gestärkte Primärversorgung mit multiprofessioneller Teamarbeit. Pflegefachpersonen leisten dabei wichtige Beiträge."
Insbesondere akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen wie Community Health Nurses seien qualifiziert, den Bedarf und die Versorgungssituation einzuschätzen, Patientinnen und Patienten vorzubereiten, zu beraten sowie die ambulante Behandlung mit der Versorgung zu Hause zu koordinieren.
Community Health Nurses als Lösung
Community Health Nurses könnten laut DBfK vor Ort in Primärversorgungszentren, in Einrichtungen mit Tagesbehandlungen oder in Gesundheitskiosken arbeiten. Sie könnten die Versorgung vor und nach einer ambulanten Intervention sicherstellen und dies im Zusammenhang mit der gesamten Versorgungssituation der Betroffenen koordinieren.
Im Vergleich mit anderen OECD-Ländern sei die Gesundheitsversorgung in Deutschland eine der teuersten bei gleichzeitig nur mittleren Ergebnissen für die Menschen, gab Klapper zu bedenken.
"Es wird dringend Zeit, hier umzudenken und notwendige, umfassende Reformen für mehr Ergebnisqualität einzuleiten. Die Community Health Nurse muss bald kommen!"