Die Verantwortung für akademische Pflegestudiengänge darf künftig nicht mehr nur privaten Hochschulträgern überlassen werden, ist die Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), Christine Vogler, überzeugt. Ohne substanzielle Investitionen der Bundesländer werde die Akademisierung der Pflege in Deutschland nicht gelingen, sagte Vogler am Montag.
Akademisierung der Pflege notwendig
Dabei sei die Akademisierung der Pflege eine Notwendigkeit zur Bewältigung der Anforderungen an die Gesundheitsversorgung. Dieses Know-how für das Gesundheitssystem nutzbar zu machen und pflegerische Expertise einzubinden – und zwar mit eigenverantwortlichen Aufgabenbereichen und einer entsprechenden Vergütung – sei eine zentrale Verantwortung der Politik im Bund und in den Ländern.
Nicht verpassen
Welche Folgen das Aus der pflegewissenschaftlichen Fakultät für die Profession Pflege insgesamt hat, darüber sprach BibliomedPflege mit Pflegepädagoge Roland Brühe im Interview.
Anlass ihrer Aussagen ist das Aus der Fakultät für Pflegewissenschaft an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar (PTHV). Dass die Türen schließen hat v. a. finanzielle Gründe. Staatliche Hilfen für die PTHV gibt es nicht.
"Wir haben noch deutlich zu wenige Pflegefachpersonen mit Bachelor, Master oder Promotion. Mit der Schließung der Fakultät für Pflegewissenschaft wird sich dieser Mangel in allen Bereichen der Pflege weiter verstärken. Gleichzeitig wird die langsam fortschreitende Akademisierung der Pflege massiv geschwächt. Und dies zu einer Zeit, da sie gerade erst anfängt, sich zu etablieren."
Für die Studierenden müssten jetzt "gute und nachhaltige Lösungen" gefunden werden, so Vogler weiter. Hier sei der Hochschulträger ebenso in der Pflicht wie die Landesregierung in Rheinland-Pfalz.