Der BochumerBund hat sich gegen ein Verbot von Leiharbeit in der Pflege ausgesprochen. Ein solches Verbot bekämpfe lediglich ein Symptom, nicht aber die Ursachen, argumentierte die Pflegegewerkschaft am Donnerstagabend. Die Organisation positioniert sich damit zu aktuellen Diskussionen rund um eine Begrenzung der Leiharbeit in Pflegeberufen.
Spannungsfeld Leiharbeit in der Pflege
Über das Für und Wider von Leiharbeit in der Pflege berichtet die Februar-Ausgabe von Die Schwester | Der Pfleger ausführlicher in der Titelstrecke. Abonnentinnen und Abonnenten können die Ausgabe schon jetzt online lesen.
Bundes- und Landesregierungen schauten seit Jahrzehnten zu, wie die Lohnentwicklung in der Pflege weit hinter dem zurückbleibe, was angemessen und auch notwendig gewesen sei. Das Einstiegsgehalt einer Pflegefachperson müsse aktuell bei rund 4.500 Euro liegen. Doch davon sei man weit entfernt, selbst in den besten Tarifverträgen, heißt es dazu im Pressestatement der Gewerkschaft.
Gerechte Entlohnung als Lösungsweg
Der Lösungsweg könne nur über gerechte Entlohnung für Stammbelegschaften und die Begrenzung des Aufschlags von Leasingfirmen gehen, ist der BochumerBund überzeugt. Mitarbeitenden, die sich auf Zeitarbeit einließen, sei nur mit attraktiven Bedingungen ein Rückkehrangebot zu machen. Im Statement schreibt die Gewerkschaft:
"Wenn die Politiker:innen aber glauben, sie können Pflegende, die aus gutem Grund in Leasingfirmen abgewandert sind, einfach durch Verbote zurückgewinnen, sind sie auf dem Holzweg."
Eine Begrenzung der Leiharbeit führe lediglich zu noch weniger verfügbaren Pflegefachpersonen. Verbote ohne Angebote seien keine nachhaltigen Lösungen.
Der Einsatz von Leiharbeitnehmerinnen und -nehmern in der Pflege ist nach Auffassung des Deutschen Pflegerats (DPR) "keine nachhaltige Lösung für das Personaldilemma" in der Branche. Wie Leiharbeit in der Pflege überflüssig werden könnte, hat der DPR in einem Positionspapier zusammengefasst.