Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordost zeigt sich solidarisch mit den seit diesen Montag streikenden Pflegenden an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und in den Krankenhauseinrichtungen des kommunalen Betreibers Vivantes. Gleichzeitig hat der Berufsverband alle Berlinerinnen und Berliner aufgerufen, den Warnstreik für Entlastung in der Pflege zu unterstützen.
Entlastung des Pflegepersonals auch Aufgabe der Politik
Da es sich aber um landeseigene Kliniken handele, seien auch die politischen Entscheidungsträger in Berlin in der Pflicht, verdeutlichte der DBfK Nordost vergangenen Freitag.
Die Pflegenden wollen einen Tarifvertrag erstreiken, der eine ausreichende Besetzung von Stationen mit Pflegepersonal regelt. Im Fall eines Unterschreitens dieser Mindestbesetzung sollen zudem entlastende Maßnahmen für die betroffenen Pflegenden garantiert werden, wie zusätzliche Ausgleichstage.
Bislang keine Notdienstvereinbarung
Gemäß International Council of Nurses seien Pflegefachpersonen sogar verpflichtet, auf ihre eigene Gesundheit zu achten und sich für eine positive Arbeitsumgebung mit sicheren, sozial gerechten und wirtschaftlichen Arbeitsbedingungen einzusetzen, betonte der Berufsverband.
DBfK-Nordost-Vorstandsmitglied Markus Lauter sagte:
"Solange politische Entscheidungsträger eine adäquate gesetzliche Personalbemessung verweigern und die Pflegepersonalregelung als Übergangslösung vom Bundesgesundheitsminister abgelehnt wird, sind Arbeitskampfmaßnahmen für eine bessere Personalausstattung legitim."
Vivantes zeigte sich indes enttäuscht, dass Verdi die angebotene Notdienstvereinbarung am Wochenende nicht angenommen hat. Der Konzern habe planbare Operationen für diese Woche verschoben und sich u. a. bereit erklärt, Stationen mit rd. 300 Betten weitestgehend zu schließen, um den Streik zu ermöglichen.