Die Bayerische Staatsregierung will in die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege investieren. Der Ministerrat hat deswegen in der gestrigen Kabinettssitzung beschlossen, "innovative Springerkonzepte mit 7,5 Mio. Euro zu fördern".
Konkret plant der Freistaat die Förderung von 30 Modellprojekten zu Springerpools in Langzeitpflegeeinrichtungen. Dabei sollen unterschiedliche Springermodelle zum Einsatz kommen: Springerdienste, Springerkräfte oder Springerpools.
Springerkonzepte seien ein wichtiger Baustein für verlässliche Arbeitszeiten und damit mehr Gesundheit und Zufriedenheit des Pflegepersonals, heißt es in der Begründung. Springerpools trügen außerdem dazu bei, "den Einsatz von Leiharbeit einzudämmen, vorhandenes Personal zu halten und neues zu gewinnen". Die Regierung erhofft sich durch die Investition Erleichterungen für Pflegefachpersonen und eine höhere Attraktivität des Pflegeberufs.
Mehr als eine halbe Million Pflegebedürftige in Bayern
Derzeit leben rund 580.000 Pflegebedürftige in Bayern. Bis zum Jahr 2050 werden voraussichtlich bis zu 1 Mio. Menschen im Freistaat pflegebedürftig sein.
Der Präsident der Vereinigung der Pflegenden in Bayern, Georg Sigl-Lehner, sagte dem BR24, es sei "entscheidend, dass die Refinanzierung am Ende dauerhaft über die zuständigen Kostenträger gesichert ist und nicht zulasten der Pflegebedürftigen geht". Die Pflege- und Krankenkassen müsstenalso die Finanzierung übernehmen. "Wir halten grundsätzlich Springerpools für eine gute Lösung, um mehr Dienstplansicherheit in den Einrichtungen zu gewährleisten, das Einspringen aus dem Frei zu vermeiden und so das Stammpersonal zu entlasten."