Die Impfquote der Mitarbeitenden in bayerischen teil- und vollstationären Pflegeeinrichtungen sowie Hospizen ist seit Jahresbeginn weiter gestiegen. In der Pflege seien aktuell 91,9 % der Beschäftigten mind. grundimmunisiert, teilte Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerium am Montag mit und verwies auf monatliche Impfstatusabfragen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Das seien fast 6 % mehr als noch im Januar.
Mehrheit in der Pflege dreifach geimpft
Fast 9 % der Beschäftigten hätten sich seit Beginn des Jahres auch noch ein drittes Mal impfen lassen. Insgesamt seien damit aktuell 64,4 % des Personals in der Pflege dreifach geimpft. 2,3 % der Beschäftigten hätten bereits ihre zweite Auffrischungsimpfung erhalten. 1,6 % seien zumindest erstgeimpft.
Allerdings sei bei der Quote der Auffrischungsimpfungen zu bedenken, dass es eine erhebliche Zahl an Ausbruchsgeschehen v. a. in vollstationären Pflegeeinrichtungen gibt. Somit seien auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von einer Infektion betroffen – und hätten sich womöglich deshalb noch keine Auffrischungsimpfung geben lassen.
Holetschek fordert neuen Vorstoß für Corona-Impfpflicht
Insgesamt liege die Impfquote unter den Beschäftigten in der Pflege "deutlich höher" als in der Gesamtbevölkerung. Bayerns zuständiger Minister, Klaus Holetschek (CSU), sagte dazu:
"Nur noch 6,5 Prozent sind ungeimpft. Auch das verdeutlicht: Unsere Pflegekräfte sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Sie schützen nicht nur sich selbst und ihre Angehörigen, sondern eben auch all diejenigen, um die sie sich Tag für Tag kümmern."
Am besten seien vulnerable Gruppen geschützt, wenn sich möglichst viele Menschen impfen ließen. Holetschek plädierte deshalb für einen neuen Vorstoß der Bundesregierung für eine allgemeine Impfpflicht. Sollte dies nicht geschehen, sei auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht auf den Prüfstand zu stellen.
"Denn alles andere wäre denjenigen gegenüber unfair, die seit zwei Jahren an vorderster Front gegen die Pandemie kämpfen."