Die Akademisierung des Pflegeberufs in Deutschland vorantreiben – das will das "Netzwerk Gemeinsam Pflege" erreichen und hat deshalb in einem am Freitag veröffentlichten Positionspapier entsprechende Forderungen aufgestellt. Diese seien nötig, damit die hochschulische Pflegebildung den Anschluss im internationalen Vergleich nicht verliere. Bislang liege die Bundesrepublik diesbezüglich "weit zurück", obwohl "zahlreiche" Studien die vielen Vorteile akademisch ausgebildeten Pflegepersonals in der Praxis belegten.
Bisherige Entwicklung rückschrittig
Die Schließung der deutschlandweit einzigen rein pflegewissenschaftlichen Fakultät an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar vor knapp einem Jahr beeinträchtige bisherige Entwicklungen in der Akademisierung des Pflegeberufs massiv. Mehrere Studiengänge, wichtige Promotionsmöglichkeiten und insgesamt 7 Lehrstühle seien weggebrochen.
Das Netzwerk, das sich u. a. aus der Arbeitsgruppe Junge Pflege im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe Südost und Aktiven der Verdi-Jugend Bayern zusammensetzt, fordert deshalb:
- finanzielle Vergütung primärqualifizierend Studierender
- verpflichtende Praxisanleitung primärqualifizierend Studierender
- Ausbau und Förderung spezifischer Stellen für akademisiert Pflegende
- angemessenes Gehalt für akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen
- Ausbau und Förderung pflegerischer Studiengänge an Hochschulen und Universitäten
- aktiven Einbezug Pflegender in berufsbezogene Gesetzgebungsprozesse.
Ein digitaler Austausch zum Thema ist für 14. April um 17 Uhr geplant. Um Anmeldung wird gebeten: gemeinsam.pflege(at)gmail.com.
Bereits im März hatten sich mehrere Pflegeverbände an die Bundesregierung gewandt und die Schließung von Finanzierungs- sowie Entlohnungslücken in Studiengängen der Pflege sowie den "breiten" Ausbau von Pflegestudiengängen an allen Universitätsmedizinstandorten in Deutschland gefordert.