Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz hat ein Positionspapier vorgelegt, das dringende Reformen für die ambulante und teilstationäre Pflege fordert. Im Fokus stehen dabei die Entlastung von Pflegefachpersonen durch digitale Lösungen und eine gerechtere Finanzierung der Pflegeleistungen.
Der Pflegenotstand in Rheinland-Pfalz habe ein kritisches Niveau erreicht, das zunehmend die Versorgungsqualität bedrohe, mahnte die Kammer am Dienstag. Der Pflegebedarf steige, jedoch fehle Fachpersonal – verbliebenes Personal sei überlastet.
Digitalisierung gegen bürokratische Belastungen
Einen Lösungsansatz sieht die Landespflegekammer in der Digitalisierung. Die derzeitige Überlastung durch umfassende Dokumentationspflichten sei mit dem Einsatz digitaler Lösungen erheblich zu reduzieren. Pflegepersonal hätte dann wieder mehr Zeit für die direkte Patientenversorgung.
Forderung nach fairer Finanzierung
Ambulante und teilstationäre Pflegedienste gerieten zunehmend in finanzielle Not, da die steigenden Kosten für Personal und Betriebsmittel nicht ausreichend gedeckt würden. Die Pflegekammer fordert daher ein neues, einheitliches Vergütungsmodell, das die tatsächlichen Kosten deckt und langfristig die Existenz der Pflegedienste sichert.
"Die Pflege steht vor einer ihrer größten Herausforderungen. Wenn nicht schnell gehandelt wird, können wir die pflegerische Versorgung in Rheinland-Pfalz bald nicht mehr sicherstellen", mahnte Kammervorstandsmitglied Nina Benz. Das Positionspapier zeige Lösungswege auf, die umfassende Reformen und eine starke Zusammenarbeit erforderten, um Pflegefachpersonen zu entlasten und die Finanzierung der Pflege zukunftssicher zu gestalten. Jetzt sei es an der Politik, die Forderungen der Kammer aufzugreifen und die Weichen für eine zukunftsfähige Pflege in Rheinland-Pfalz zu stellen.