Die Universitätsmedizin Würzburg hat vor wenigen Tagen den Startschuss für ihren neu eingerichteten Lehrstuhl für Pflegewissenschaft gegeben. Pflegewissenschaftlerin Melanie Messer hat die erste Professur dieser Fachdisziplin an einer staatlichen Universität im Freistaat übernommen. Gleichzeitig leitet sie das neu gegründete Institut für Pflegewissenschaft am Universitätsklinikum Würzburg.
Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) wertete das als bedeutenden Schritt zur Stärkung der Pflegewissenschaft. Bislang erfolge die akademische Pflegeausbildung in Bayern ausschließlich auf Hochschulebene. Zudem müsse sie auch bundesweit immer wieder um die notwendigen Finanzmittel kämpfen. Dass sich jetzt pflegewissenschaftliche Forschung und Lehre auch im universitären Umfeld ansiedele, sei "ausgesprochen positiv", teilte die VdPB mit.
Bedeutung pflegewissenschaftlicher Forschung und Lehre im universitären Umfeld
"Wenn wir über die zukünftige pflegerische Versorgung sprechen, kommen wir nicht an der Erkenntnis vorbei, dass wir dafür alle Qualifikationsniveaus brauchen – von der Pflegeassistenz bis hin zur promovierten Pflegefachperson", verdeutlichte VdPB-Vizepräsident Matthias Drossel.
In den europäischen Nachbarländern sei die Akademisierung der Pflege viel weiter fortgeschritten und die Profession profitiere davon sehr.
Unlängst hatte auch die Universitätsmedizin Göttingen angekündigt, ab Mitte 2025 die akademische und praxisnahe Pflegeforschung maßgeblich vorantreiben zu wollen.