Das vor zwei Jahren als Pilotprojekt gestartete "interprofessionelle Unterrichtskonzept" (ipUK) am Universitätsklinikum Münster (UKM) soll künftig fester Bestandteil der Pflegeausbildung werden. Das teilte das UKM am Montag mit. In dem Konzept lernen Pflegeauszubildende und Medizinstudierende im Praktischen Jahr (PJ) gemeinsam auf der Station 7 in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie. IpUK ist auch Teil der Magnet4Europe-Strategie am UKM.
"Wir lernen, uns zu organisieren und den Tagesablauf einer examinierten Pflegekraft unter realen Bedingungen zu erleben", beschreibt Pflegeauszubildende Sophie Erckmann. Insgesamt vier Wochen lang betreuen zwei Tandems, bestehend jeweils aus einem Medizinstudierenden im PJ und einem Pflegeauszubildenden im dritten Lehrjahr, bis zu fünf Patienten.
Ausweitung auf internationale Pflegefachpersonen in Anerkennung
Wund- und Stomaversorgung, Planung und Dokumentation von Therapien oder die Kommunikation und Koordination von Abläufen sind nur einige der gemeinsamen Stationsaufgaben. "Für mich geht es bei dem Projekt viel um die Kommunikation zwischen den beiden Berufsgruppen", betont Leonie Freiin von Saß, Medizinstudentin im PJ. "Wenn wir in der Ausbildung oder im Studium den respektvollen Umgang miteinander lernen und uns auf Augenhöhe begegnen, profitieren am Ende alle davon, sowohl Mitarbeitende als auch Patientinnen und Patienten."
Begleitet werden die Teilnehmenden von einer Praxisanleitung und einem Assistenzarzt, die für dieses Projekt freigestellt sind. Bereits während der Pilotphase hätten die Teilnehmenden das Projekt evaluiert, sodass schnell erste positive Veränderungen im gesamten Arbeitsumfeld in der Chirurgie festzustellen gewesen seien, erläutert Angelika Maase, Leiterin des Geschäftsbereichs Pflegeentwicklung.
Dank des Projekts habe das UKM bereits erste Fachpersonen für die Chirurgie gewinnen können. In diesem Sommer soll das ipUK-Projekt um ein weiteres Tandem in der Spätschicht ergänzt werden. Geplant ist zudem, internationale Pflegefachpersonen in Anerkennung auf der ipUK-Station einzusetzen, um diese besser auf das Examen vorzubereiten.