Ein interprofessionelles Team der Anästhesiologie des Uniklinikums Erlangen hat ein Strategiekonzept für mehr Nachhaltigkeit entwickelt. Dieses beinhaltet eine deutliche Reduzierung klimaschädlicher Narkosegase, wie das Uniklinikum in Pressemitteilung am Mittwoch bekanntgab.
Das gesamte Uniklinikum verzichte seit Monaten vollständig auf den Einsatz des klimaschädlichen Anästhetikums Desfluran. Auch alternative Narkosegase wie Sevofluran kämen nur noch dann zur Anwendung, wenn es Vorteile für die Patienten oder für den operativen Eingriff biete.
TIVA als Standardverfahren bei Vollnarkosen
Anstelle der Inhalationsanästhetika nutzt die Anästhesiologie für Vollnarkosen standardmäßig das intravenöse Propofol. Die Total Intravenöse Anästhesie (TIVA) mittels Propofol werde als Standardverfahren für die Narkose eingesetzt. Neben den ökologischen Vorteilen habe TIVA bei den Patienten eine gute Verträglichkeit und sorge für ein angenehmes Aufwachen.
Ohne den Einsatz von Desfluran entfalle auch die Nutzung der zugehörigen energieintensiven Verdampfer. Zudem senke die eingeschränkte Nutzung von Narkosegasen den Energieverbrauch im OP massiv, da weniger medizinische Druckluft benötigt werde.
Weitere Schritte: Recycling und Müllvermeidung
Der nächste Schritt des Strategiekonzepts für mehr Nachhaltigkeit umfasst das Recycling von OP-Instrumenten wie den sogenannten Staplern, die beim Wundverschluss verwendet werden, und die systematische Müllvermeidung durch die Umstellung von Einweg- auf Mehrwegartikel.