Pflegefachpersonen und Medizinische Fachangestellte (MFA) in der Kinderklinik des Uniklinikums Erlangen absolvieren seit Kurzem eine neue Pflichtfortbildungsreihe zur pädiatrischen Versorgung. Das teilte die Klinik am Dienstag mit.
Die Reihe richtet sich an alle neuen MFA sowie Pflegefachpersonen mit Vertiefung in pädiatrischer Versorgung nach dem ersten Examen. Ziel sei, Unsicherheiten im Umgang mit kranken Kindern und Jugendlichen abzubauen und Praxiskompetenzen zu stärken.
Generalistik lässt Lücken in der Kinderkrankenpflege
Die Pflegedienstleitung hat die Fortbildung gemeinsam mit Praxisanleitenden und Stationsleitungen konzipiert. Hintergrund sei die Beobachtung, dass die generalistische Pflegeausbildung seit 2020 die Kinderkrankenpflege oft nur oberflächlich behandelt. "Auch wenn die Auszubildenden die obligatorische Stundenzahl in der Pädiatrie erfüllen, fehlen ihnen häufig Praxiserfahrung, wichtige Einblicke und Sicherheit", sagte Pflegedienstleitung Helga Bieberstein.
Die Teilnehmenden werden an sechs Tagen innerhalb eines halben Jahres vom Dienst freigestellt. Inhalte sind unter anderem Liquor- und Lymphdrainage, Inhalationstechniken, Untersuchungsmethoden und Verbandswechsel bei Kindern und Jugendlichen.
Einblicke in andere Fachbereiche und Stationen
Neben praktischen Übungen erhalten die Teilnehmenden Einblicke in verschiedene Fachbereiche wie Diabetologie, Neuropädiatrie, Palliativmedizin und Wundmanagement. Die Fortbildung soll auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern.
Praxisanleiterin Marion Koch betont: "Eines unserer Ziele ist, den vorwiegend jungen Kolleginnen und Kollegen die Angst zu nehmen." Die Gruppengröße von 20 bis 25 Personen ermögliche eine individuelle Betreuung. Auch seltene Krankheitsbilder und komplexe Pflegebedarfe werden thematisiert.