Der Deutsche Pflegerat (DPR) appelliert in einer aktuellen Stellungnahme zum Referentenentwurf des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes – KHVVG – an die Entscheidungsträger, "die Vorschläge der Profession Pflege zu ihrer Stärkung zu berücksichtigen, um eine nachhaltige und effektive Krankenhausreform zu gewährleisten".
In der am Dienstag vorgestellten Stellungnahme weist der DPR auf die unerlässliche Rolle der Profession Pflege im Krankenhaus hin und fordert Augenhöhe. Zwar habe der Referentenentwurf das "lobenswerte Ziel, die Versorgungsqualität zu verbessern", sagte die Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Irene Maier.
"Doch ohne die Berücksichtigung und Integration der Pflege und Stärkung deren Rolle wird diese Reform nicht den gewünschten Erfolg bringen."
Maier: Profession Pflege im KHVVG einbeziehen
Eine ganzheitliche Betrachtung des Gesundheitssystems mit Würdigung aller an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen sei bedeutsam.
"Die Pflegefachpersonen sind unverzichtbar für die medizinische und pflegerische Versorgung. Sie sind ein integraler Bestandteil der Prävention, der Heilung und Genesung. Sie müssen daher im folgenden Gesetzentwurf zum KHVVG einbezogen und mit Entscheidungsbefugnissen ausgestattet werden."
Entscheidend für die Versorgungssicherheit sei die Neuverteilung der Kompetenzen innerhalb der Gesundheitsberufe. Maier sagte:
"Dem Festhalten am Arztvorbehalt im 21. Jahrhundert erteilt der Deutsche Pflegerat eine klare Abfuhr. Eine qualitativ gute Versorgung kann nur gemeinsam und auf Augenhöhe gelingen."
Ziel müsse es sein, die Heilkundeausübung von Pflegefachpersonen als zentralen Pfeiler der Versorgung in allen aktuellen und folgenden Gesetzen zur Pflege zu verankern. Die Inhalte des kommenden Pflegekompetenzgesetzes müssten deshalb im KHVVG berücksichtigt werden.
Dies hatte zuletzt auch der Katholische Krankenhausverband Deutschland (KKVD) gefordert. Bereits im vergangenen Sommer hatte sich die Profession Pflege zu den Empfehlungen der Regierungskommission hinsichtlich der geplanten Krankenhausreform positioniert.