Damit der Pflegepersonalmangel in Krankenhäusern nicht weiter zunimmt, rät der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) dazu, sogenannte Magnet Hospitals zu etablieren. Dieses aus den USA stammende Konzept könne die Rolle beruflich Pflegender in Kliniken gezielt fördern sowie Arbeitsmotivation und Image der Pflegeberufe über eine gesteigerte Selbstbestimmung erhöhen.
Krankenhäuser hätten es im Vergleich zu anderen Branchen in den vergangenen Jahren verpasst, konkurrenzfähige Arbeitsplätze für Pflegefachpersonen zu bieten, sagte des Vorsitzende des DBfK-Nordwest, Martin Dichter, am Dienstag auf dem Pflegetag in Niedersachsen. Dort präsentierte DBfK-Bundesgeschäftsführer Franz Wagner das Konzept der Magnetkrankenhäuser.
Wie wird ein Krankenhaus zum Magnet Hospital?
Krankenhäuser mit guten Arbeitsbedingungen für Pflegende können sich im internationalen "Magnet Recognition Program®" anerkennen lassen. Wie, das erläutert Pflegedirektor Paul Van Aken. Er arbeitet im Universitätsklinikum Antwerpen – dem derzeit einzigen Magnet Hospital in Europa.
Das Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm ist aktuell dabei, den Magnetstatus zu erlangen. Welche Bedeutung das Thema "Führung" in einer solchen Phase der Veränderung hat, berichtet Pflegedirektorin Helene Maucher.
14 "Magnetkräfte"
Eine wissenschaftliche Studie der Akademie of Nursing hat die Stärken von Magnet-Kliniken in den Blick genommen und dabei 14 Magnetkräfte und 5 Schlüsselkomponenten identifiziert.
1. Pflegerische Führung
2. Organisationsstruktur
3. Managementstil
4. Personalpolitik und -programme
5. Pflegemodelle
6. Pflegequalität
7. Qualitätsverbesserung
8. Interne und externe Ressourcen
9. Autonomie
10. Vernetzung mit der Kommune
11. Pflegende als Lehrende
12. Bild der Pflege
13. Interdisziplinäre Beziehung
14. Fachliche Weiterentwicklung
5 Komponenten des Magnetmodels
- transformationale Führung
- strukturelle Befähigung
- exemplarische professionelle Praxis
- neues Wissen, Innovationen und Verbesserungen
- empirische Ergebnisse