Mit einer aktuellen Petition will der Bundesverband Herzkranker Kinder (BVHK) den Druck auf Krankenhäuser und Länderregierungen erhöhen: Sie sollen endlich den Pflegenotstand auf Kinderintensivstationen anpacken und damit die oft lebensbedrohlichen Situationen auf diesen Stationen verhindern.
Denn derzeit müssten lebensrettende Operationen am offenen Herzen der kleinen Patientinnen und Patienten teilweise verschoben werden, weil es an Kinderintensivpflegenden mangele. Nach Angaben des BVHK könnten deshalb auf vielen kinderherzchirurgischen Intensivstationen nur etwa 70 % der Betten genutzt werden. Als Folge kämen viele Herzpatienten auf eine Warteliste – doch selbst alternative Termine könnten oft nicht eingehalten werden. Vor allem die Kinderintensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover hat deutschlandweit für Aufsehen gesorgt, als sie als eine der ersten Einrichtungen konkret die Auswirkungen des Pflegenotstands auf Patientinnen und Patienten verdeutlicht haben.
Bereits über 9.000 Menschen unterstützen die noch bis Ende Juli offene BVHK-Petition "Kinder in Gefahr – Pflegenotstand stoppen!". Darin stellt der Verband drei Forderungen:
- Mehr Geld für die Kinderkrankenpflege
- Erhalt und Erweiterung von Ausbildungsplätzen an Krankenpflegeschulen
- Wiedergewinnung bereits qualifizierter Pflegefachpersonen mit besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Erst in der vergangenen Woche hatte die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft angemahnt, dass gesperrte Betten nicht zur Regel werden dürften.