Der Gründungsausschuss für eine Landespflegekammer in Baden-Württemberg hat sich angesichts des voraussichtlichen Votums der Pflegefachpersonen im Land enttäuscht gezeigt, pocht aber darauf, das endgültige Ergebnis abzuwarten.
Am Mittwoch hatte der baden-württembergische Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) den Sozialausschuss darüber informiert, dass nach derzeitigem Stand das notwendige 60-Prozent-Quorum zur Errichtung der Pflegekammer verfehlt wurde.
Gründungsausschuss: Ergebnis ist nicht abschließend geprüft
Da das Ergebnis vorläufig und noch nicht abschließend geprüft sei, sei es verfrüht, bereits jetzt von Tatsachen auszugehen, die erst im Fortlauf des Prozesses validiert werden könnten, so der Gründungsausschuss am Donnerstag in einer Mitteilung.
Das Sozialministerium verkündet das endgültige Ergebnis am 25. März.
Die nächsten Wochen würden nun für die Aufbereitung und Prüfung der Datenbasis genutzt, so wie es der Prozess vorsehe. Die stellvertretende Vorsitzende des Gründungsausschusses, Gabriele Hönes, sagte:
"Sollte es sich bestätigten, wäre das Ergebnis ein herber Rückschlag für die Weiterentwicklung und Professionalisierung der Pflege, nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in ganz Deutschland."
Informationen nicht zu allen durchgedrungen
Der Gründungsausschuss räumte ein, dass trotz einer breit angelegten Informationskampagne die Informationen nicht bei allen durchgedrungen seien. Alle Personen, die sich ehrenamtlich für den Aufbau der Landespflegekammer engagiert hätten, seien fassungslos. Das Vorstandsmitglied des Gründungsausschusses, Anne-Katrin Gerhardts, sagte:
"Jetzt gilt es, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Wir haben viel erreicht und wir werden nicht aufgeben, die Pflege in Baden-Württemberg und in Deutschland zu stärken."