Die Verhandlungen für einen Entlastungstarifvertrag an der Universitätsklinik Frankfurt sind auch in der dritten Runde ohne Ergebnis geblieben. Gewerkschaft Verdi und Klinikleitung hätten sich am Montag darauf verständigt, "dass die Verhandlungen mehr Zeit brauchen", teilte Verdi mit. Ein weiterer Termin ist nun für diesen Freitag anberaumt. Seitens der Uniklinik ist bislang kein offizielles Statement abgegeben worden.
Viele Pflegende folgten Aufruf zum Warnstreik
Vergangenen Donnerstag und Freitag schlossen sich nach Gewerkschaftsangaben von den 4.000 nicht ärztlichen Beschäftigten mehr als 800 ihrem Aufruf zum Warnstreik an.
Verdi-Verhandlungsführer Georg Schulze sagte am Montag:
"Trotz der eindrucksvollen Streiks in der vergangenen Woche legte uns die Arbeitgeberseite heute ein lediglich marginal verbessertes Angebot zur Entlastung vor. Weiterhin sind wir in vielen Bereichen noch weit von einer kurzfristig spürbaren Entlastung entfernt."
Am Dienstag seien Beratungen über den Verhandlungsstand mit den Teamdelegierten der Uniklinik erfolgt.
Verdi erwartet "großen Schritt" von Klinikvorstand
Zwar visiere man eine "Lösung am Verhandlungstisch" an, aber die Beschäftigten hätten in der vergangenen Woche gezeigt, dass sie notfalls auch für einen Entlastungstarifvertrag in den Streik treten würden.
"Der Vorstand wird daher noch einmal einen großen Schritt auf uns zugehen müssen."
Die Uniklinik Frankfurt ist eine von nur 2 Universitätskliniken in Hessen. Das Uniklinikum Gießen-Marburg gehört seit der Privatisierung 2006 zur Rhön-Klinikum AG.
Die 6 Universitätsklinika in Nordrhein-Westfalen hatten sich im Juli nach 11 Wochen Streik und 25 Verhandlungstagen mit Verdi auf ein Eckpunktepapier zum Tarifvertrag Entlastung verständigt.