Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte aus der Altenpflege in dieser Woche bundesweit zu Aktionen für mehr Personal, Tarifbindung und solidarische Finanzierung aufgerufen. Die Bundesregierung müsse die Probleme in der Altenpflege jetzt anpacken, damit sich die Lage nicht weiter zuspitze, begründete Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler am Montag. Geplant seien Foto-Aktionen und Kundgebungen vor "dutzenden Pflegeeinrichtungen", um auf die "prekäre Situation" aufmerksam zu machen.
Erprobung des Personalbemessungsinstruments starten
So bestehe z. B. in Fragen der Personalbemessung "großer Handlungsbedarf". Es sei nicht akzeptabel, dass das Modellprojekt zur Erprobung des entwickelten Personalbemessungsinstruments immer noch nicht gestartet sei.
Auch die Empfehlungen für bessere Mindestpersonalschlüssel in der stationären Pflege in den Ländern stünden noch immer aus, kritisierte Bühler.
Bessere Mindestpersonalschlüssel in der stationären Pflege umsetzen
Die Altenpflege sei wieder gemeinwohlorientiert zu organisieren. Eine bedarfsgerechte Personalausstattung und angemessene tarifliche Bezahlung müssten flächendeckend zur Regel werden.
Personalbemessung: Einführung beschleunigen?
Die in der Konzertierten Aktion Pflege verabschiedete Roadmap sieht eine stufenweise Einführung des Personalbemessungsverfahrens nach § 113c SGB XI in der stationären Langzeitpflege vor. Die neue Bundesregierung beabsichtigt eine beschleunigte Einführung des im Projekt PeBeM entwickelten Verfahrens. Doch ist das überhaupt zielführend? Abonnentinnen und Abonennten lesen in diesem Fachbeitrag mehr zum Thema.
Perspektivisch sei die Pflegeversicherung zu einer solidarischen Pflegegarantie weiterzuentwickeln, zu deren Finanzierung "alle Einkommensarten" herangezogen würden und die sämtliche pflegebedingte Kosten in der ambulanten und der stationären Versorgung abdecke.