Der frisch gewählte Vorstand der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen (NRW) hat sich die Bekämpfung des Pflegepersonalmangels in Kinderkliniken als eine der ersten Aufgaben auf die Fahne geschrieben. Im Schulterschluss mit der Ärzteschaft seien bereits erste konkrete Lösungsvorschläge entwickelt worden. Unter anderem sei auch die Unterschreitung der Pflegepersonaluntergrenzen anzugehen und die Nachwuchsgewinnung ein wichtiges Anliegen, teilte die Pflegekammer am Montag mit. Ebenfalls fordert das Selbstverwaltungsorgan einen Einbezug in weitere Fragestellungen zum Pflegeberuf, um selbstbestimmt das Arbeitsfeld bestimmen zu können.
Rahmenbedingungen für Pflegeberuf mitgestalten
Der Handlungsbedarf sei groß, um den drohenden Kollaps in der Pflege abzuwenden, verdeutlichte der Vorstand anlässlich seines Antrittsbesuchs bei NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Gemeinsam tauschten sie sich zu aktuellen und drängenden pflegerelevanten Themen aus.
Zum Beispiel sei nach dem Öffnen weiterer Zugänge zur dreijährigen Pflegefachausbildung zu prüfen, ob der Anspruch an die hochkomplexe Ausbildung gesichert sei. Hier wolle die Kammer ihr Wissen um Lehrstoff und Curricula maßgebend einbringen.
Gesundheitsminister Laumann sei zudem signalisiert worden, dass die Pflegekammer hoheitliche Aufgaben übernehmen wolle. Bisher obliege etwa die Ausstellung der Ausbildungszeugnisse von Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern noch den Bezirksregierungen.
Kammer will Ausstellung der Ausbildungszeugnisse übernehmen
Kammerpräsidentin Sandra Postel sagte:
"Dies können und wollen wir als Pflegekammer übernehmen. Mit dem neu gewählten Vorstand sind wir jetzt handlungsfähig und wir werden an verschiedenen Stellschrauben drehen, um die Qualität des Berufsbildes mitzubestimmen."
Laumann hofft auf "neue gute fachliche Impulse, um die Pflege gemeinsam besser zu machen". Die Pflegekammer sei nun gleichberechtigtes Mitglied des Landesausschusses für Krankenhausplanung mit vollem Stimmrecht.