Wie hat sich die tarifgerechte Entlohnung in der Pflege seit 2022 entwickelt? Wie sehen Pflegefachpersonen diese Entwicklung? Diese und weitere Fragen hat das Institut Arbeit und Technik (IAT) im Auftrag des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums im Rahmen einer Studie untersucht, gab das Pflegenetzwerk am Montag bekannt.
Die Einführung der tarifgerechten Entlohnung ab dem 1. September 2022 sollte ein wichtiger Schritt hin zu fairen Arbeitsbedingungen in der Pflege sein. Pflegeeinrichtungen und -dienste dürfen seither nur noch zur Versorgung zugelassen werden, wenn sie ihr beschäftigtes Pflege- und Betreuungspersonal tarifgerecht entlohnt. Der Gesetzgeber verfolgte damit das Ziel, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Pflegeberuf insgesamt attraktiver zu gestalten.
Bessere Bezahlung allein reicht nicht
Laut IAT zeigt die tarifliche Entlohnung Wirkung: "Im Vergleich mit dem durchschnittlichen Stundenlohn von Vollzeitbeschäftigten in Deutschland ist die Langzeitpflege in der Entlohnung von Fachpersonal mittlerweile gut aufgestellt", sagte Projektleiterin Michaela Evans-Borchers.
Eine bessere Bezahlung allein reiche nicht aus, um den Pflegeberuf nachhaltig attraktiver zu machen. Nötig seien "tarifliche Regelungen, die auch Aspekte wie verlässliche Arbeitszeiten, Einflussmöglichkeiten auf die eigene Arbeit und eine unterstützende Teamkultur in den Blick nehmen", so die Forschenden.
Die tarifgerechte Entlohnung sei ein wichtiger Meilenstein. Dennoch blieben unter anderem die Forderungen nach strukturellen Verbesserungen im Berufsalltag, Beteiligungsmöglichkeiten sowie Perspektiven auf berufliche Weiterentwicklung.