Derzeit laufen die Tarifverhandlungen zwischen den Gewerkschaften, der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände und dem Bund zu besseren Löhnen von unter anderem Pflegepersonal.
Bochumer Bund: Maßnahmen "absolut legitim und gerechtfertigt"
Die Fachgewerkschaft für Pflegeberufe, Bochumer Bund, hat Ende vergangener Woche seine "volle Solidarität mit den Streikenden" der gegenwärtigen Tarifauseinandersetzungen bekundet. Die aktuellen Maßnahmen seien "absolut legitim und gerechtfertigt". Die Arbeitgeberangebote entbehrten jeglicher Anerkennung für die Leistung der Pflegenden während der vergangenen Pandemiejahre.
Zum vorgelegten Angebot von Bund und Kommunen, das einen teilweise Lohnverzicht für Beschäftigte in Kliniken und der Altenpflege vorsieht, verweist der Bochumer Bund auf den Tarifvertrag zur Regelung der Kurzarbeit während der Corona-Hochphase: Pflegende hätten sich seinerzeit kompromissbereit gezeigt. Jetzt sei Zeit für ein Entgegenkommen der anderen Seite.
Der Bochumer Bund fordert im Rahmen eines bundeseinheitlichen Tarifvertrags eine "signifikante" Erhöhung der Einstiegsgehälter auf 4.500 Euro für Pflegefachpersonen, den Einstieg in die 35-Stunden-Woche und den Lebensumständen entsprechende Arbeitszeitmodelle.
"Vollumfängliche" Unterstützung der Pflegekammer NRW
Auch die Pflegekammer in Nordrhein-Westfalen (NRW) unterstützt "vollumfänglich" die aktuellen Tarifverhandlungen der Gewerkschaften im öffentlichen Dienst. Pflegefachpersonen seien angemessen zu entlohnen und ein gutes Gehalt müsse Standard im Pflegeberuf werden.
Die Präsidentin der Pflegekammer NRW, Sandra Postel, sagte in der Vorwoche:
"Eine gute Bezahlung ist alternativlos. Hier darf es keine Abstriche zu Lasten der Pflegenden geben."
Der Einsatz der Gewerkschaften sei unverzichtbar, denn sie bildeten das Rückgrat für notwendige Arbeitskampfmaßnahmen zur Stärkung des Pflegeberufs.
Die gesamte Bevölkerung sei betroffen, wenn sich die Gesellschaft gute Pflege im Alter oder bei Krankheit nicht mehr leisten könne, so Postel weiter. Deshalb sei es so wichtig dazu beizutragen, dass der Pflegeberuf attraktiv ist.