An Grundschulen in Rheinland-Pfalz kümmern sich künftig Schulgesundheitsfachpersonen um Verletzungen und Erkrankungen der Schülerinnen und Schüler und beraten zu Ernährung sowie Bewegung. Bereits seit 4 Jahren laufen entsprechende Modellprojekte mit School Nurses in Brandenburg und Hessen – mit Erfolg, wie eine Auswertung im Juni ergab.
DBfK Südwest: wegweisend, richtig, wichtig
Das Projekt in Rheinland-Pfalz startete im August und zunächst in der Region Rheinhessen sowie im Raum Ludwigshafen. Stufenweise soll es auf das gesamte Bundesland ausgeweitet werden entsprechend der Kooperationsvereinbarung mit dem Ministerium für Bildung sowie dem Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik der Universitätsmedizin Mainz.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Südwest begrüßte am Donnerstag diesen Schritt als "wegweisend, richtig, wichtig". Schulgesundheitsfachpersonen förderten in besonderer Weise das Gesundheitswissen von Kindern. Sie seien fachkundige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei Fragen zu gesundheitlicher Prävention, Hygiene und chronischen Erkrankungen. Auch gestalteten sie Projekte zu Bewegungsförderung und Entspannung. In Zeiten der Corona-Pandemie leisteten sie wertvolle Unterstützung bei der Erstellung und Umsetzung von Hygienekonzepten vor Ort.
Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Der DBfK Südwest habe schon lange die flächendeckende Einführung von Schulgesundheitsfachpersonen gefordert. In einem Positionspapier zu den Koalitionsverhandlungen im Nachgang der im März erfolgten Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz hatte der Berufsverband seine Position dazu bekräftigt.
DBfK-Südwest-Vorsitzende, Andrea Kiefer, sagte am Donnerstag:
"Umso mehr freuen wir uns jetzt über dieses groß angelegte Projekt in Rheinland-Pfalz. Hier wird wirklich Zukunft gestaltet. Professionelle Pflege hat ein breites Kompetenzspektrum, das sich weit über die Bereiche Klinik und Pflegeheim hinaus erstreckt und wir begrüßen es sehr, dass diese Expertise nun genutzt und gefördert wird. Nicht zuletzt ermöglichen die Arbeitszeiten eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, dies ist sicherlich ein Aspekt, um die vielzitierte Berufsflucht der professionell Pflegenden einzudämmen."