Welche ethischen, rechtlichen und technischen Anforderungen sind an Roboter in der Pflege zu stellen, damit das Vertrauen in sie gefördert wird? Diese Frage stand im Zentrum des Forschungsprojekts "Responsible Robotics", an dem die Technischen Universität München (TUM) und die Universität Graz bis Ende 2023 zusammengearbeitet haben. Ein zentrales Ergebnis: In der Pflege sei es besonders wichtig, die gesamte Interaktion zwischen Mensch und Roboter transparent abzubilden, heißt es in einer Mitteilung der TUM aus der vergangenen Woche.
Datenrekorder visualisiert den Pflegeprozess
Im Kontext "Robotik in der Pflege" könnten Roboter zwar die Pflege im Arbeitsalltag unterstützen, gleichzeitig könnten sich dadurch aber auch wichtige Routinen in der Pflege grundlegend verändern. Darum sei es essenziell, die Perspektiven von Pflegenden in den Entwicklungsprozess zu integrieren.
In Workshops und einer Projektwoche mit Studierenden hätten die Forschenden verschiedene Perspektiven auf das Thema identifiziert. Dabei sei auch deutlich geworden, dass die Perspektive der Pflege weniger "technikavers" ist als manchmal angenommen. So sähen Pflegestudierende in Robotern eher die Chance, Prozesse zu automatisieren und lästige Dokumentationsaufgaben abzugeben. Forschende aus der Pflegewissenschaft schauten "sehr genau" hin, ob es alten und pflegebedürftigen Menschen mithilfe des Einsatzes von Roboteranwendungen wirklich besser gehe.
Ein Datenrekorder sei zum Beispiel eine Technik, die aus diesen interdisziplinären Überlegungen entstanden sei. Der Rekorder zeichne den gesamten Pflegeprozess auf und virtualisiere ihn, um im Falle eines Unfalls nachvollziehen zu können, was genau passiert ist – und das virtuell und anonymisiert.