Der Pflegestreik in Großbritannien geht in eine neue Runde. Die Mehrheit der Mitglieder des Royal College of Nursing (RCN), der größten britischen Gewerkschaft und Berufskörperschaften für Pflegeberufe, hat das Gehaltsangebot der Regierung abgelehnt. Das RCN kündigte unterdessen einen neuen Streik an.
54 Prozent der RCN-Mitglieder votierten allerdings gegen die Annahme des Angebots.
Das RCN teilte am Freitag mit, eine "dringende Wiederaufnahme der Lohnverhandlungen mit der britischen Regierung" anzustreben, und sieht zudem einen 48-stündigen Streik ohne Ausnahmeregelungen vor. Dieser soll am 30. April ab 20 Uhr starten.
RCN will Streiks ausweiten und notfalls verlängern
Wie das RCN weiter mitteilt, sei in einem Brief an Gesundheitsminister Steve Barclay deutlich gemacht worden, dass das bisherige Angebot ungenügend ist. RCN-Generalsekretär und Chief Executive Pat Cullen forderte, die Regierung müsse ihre Offerte erhöhen:
"Bis es ein deutlich verbessertes Angebot gibt, sind wir gezwungen, auf die Streikposten zurückzugreifen."
Weiter sagte Cullen:
"Nach einer historischen Streikabstimmung erwarten unsere Mitglieder eine historische Lohnprämie."
Der RCN-Generalsekretär erwartet eine "Massenbeteiligung" der Pflegenden. Wie die Tageszeitung Welt am Dienstag berichtete, seien von dem langen Streikwochenende zum ersten Mal auch Notaufnahmen, Intensiv- und Onkologie-Stationen betroffen.
Nach Ende des Streiks wolle das RCN seine Mitglieder in einer Urwahl erneut befragen. Dazu Cullen:
"Wenn die Urwahl erfolgreich ist, bedeutet das weitere Streiks bis direkt vor Weihnachten."