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Pflegepersonal aus dem Ausland

Philippinische Pflegende sehr unzufrieden

Eine aktuelle Befragung unter hier arbeitenden Pflegenden von den Philippinen zeigt, dass für ihre Integration noch viel zu tun ist.

Nur 17 % der hier arbeitenden philippinischen Pflegefachpersonen würden befreundeten Kolleginnen und Kollegen auf den Philippinen ihren aktuellen Job empfehlen. Denn mehr als die Hälfte (58 %) der Befragten fühlen sich "nicht willkommen", 64 % empfinden sich abgewertet. Das geht aus einer Umfrage der studierten Wirtschaftspsychologin Grace Lugert-Jose vom Februar hervor, an der sich insgesamt 109 Teilnehmende beteiligten. 22 % der Befragten gaben in den offenen Antworten an, Diskriminierung und Rassismus aufgrund der Herkunft zu erfahren. Die Zahlen ließen gute Rückschlüsse zu auf die generelle Berufszufriedenheit philippinischer Pflegefachpersonen in Deutschland, heißt es in einer Mitteilung von Mittwoch.

Arbeitgeber setzen oft falsch Prioritäten

Lugert-Jose sieht "dringenden Handlungsbedarf" für die Integration ausländischer Pflegefachpersonen – v. a. im Vergleich mit anderen Ländern: In Großbritannien seien 71 % der philippinischen Pflegenden zufrieden. Auch in den USA oder in anderen EU-Ländern wie Finnland seien hohe Zufriedenheitswerte festzustellen.

Besonders bemerkenswert sei der Umstand, dass die Qualifikation und bisherige Berufserfahrung der ausländischen Pflegenden scheinbar nicht ausreichend wertgeschätzt würden. Denn die formale und theoretisch-fachliche Qualifikation der philippinischen Pflegefachpersonen orientierten sich an US-Standards und lägen mit einem Bachelor-Studienabschluss über den deutschen Standards.

Für Lugert-Jose setzen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit ihren Maßnahmen oft falsche Prioritäten:

"Sie setzen auf möglichst schnelle Einarbeitung und wollen die neuen Mitarbeitenden dann direkt voll einplanen. Dies führt dann aber leider zu den hier beobachteten Missständen."

Sollen Mitarbeitende aus verschiedenen Kulturen erfolgreich zusammenarbeiten, müssten die Einrichtungen allerdings vielmehr "zu interkulturell kompetenten Organisationen" werden und auch die Stammbelegschaft für die Veränderungen fit machen. Außerdem müssten genügend Zeit und auch Budget für die Integration der neuen Kolleginnen und Kollegen eingeplant werden.

Geplant sei, den für die Umfrage erstellten Fragebogen zu einem Instrument weiterzuentwickeln, das sich in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zur Messung der Arbeitszufriedenheit ausländischer Pflegender nutzen ließe.

Pflegende aus dem Ausland – Vielfalt als Chance

Die nachhaltige Integration internationaler Pflegefachpersonen kann nur als wechselseitiger, dialogorientierter Prozess gelingen. Das ist auch Tenor der Titelstrecke in der Januar-Ausgabe von Die Schwester | Der Pfleger. Offenheit und Eigeninitiative der neuen Kolleginnen und Kollegen sind gleichermaßen notwendig wie eine gelebte Willkommens- und Anerkennungskultur des Stammpersonals, heißt es darin. Das Hessische Institut für Pflegeforschung hat Ansatzpunkte identifiziert, um transkulturelle Vielfalt als Chance zu begreifen.

Außerdem gibt die Pflegedirektorin der Uniklinik Köln, Marina Filipović – selbst mit Migrationshintergrund, – einen umfassenden Blick auf die Akquise und Integration ausländischen Pflegepersonals.

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