Mit einer bundesweit einmaligen Kampagne wirbt die Pflegekammer Schleswig-Holstein für mehr Gehalt, mehr Personal, mehr Anerkennung und mehr Entscheidungskompetenz für Pflegeprofis im Land.
Petition sammelt Unterschriften
Der Startschuss für die Aktion unter dem Motto "Pflege verdient mehr" fiel am Mittwoch in Neumünster während einer virtuellen Pressekonferenz. Parallel dazu startete eine Online-Unterschriftensammlung für all jene, die Pflegende und die Ziele der Kammerkampagne unterstützen wollen.
Bereits über 280 Personen haben die Petition nach nicht einmal 24 Stunden Laufzeit unterzeichnet.
Mit der Kampagne wolle die Kammer eine "echte Pflegewende" einleiten, sagte Kammerpräsidentin Patricia Drube.
„Unsere Pflegenden verdienen mehr als nur Sympathie. Als eine der tragenden Säulen unserer Gesellschaft verdienen Pflegeprofis mehr Respekt, mehr Anerkennung, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Entscheidungsfreiheiten und vor allem eine bessere Bezahlung. Dafür kämpfen wir.“
Um diese Ziele zu erreichen, brauche es einen „neuen gesellschaftlichen Druck“, betonte Drube.
Jeder hat einen Grund, sich für bessere Bedingungen in der Pflege zu engagieren
Bisherige Kampagnen hätten sich darauf fokussiert, neue Pflegefachpersonen anzuwerben oder das Image der Pflege zu verbessern. Die Pflegekammer Schleswig-Holstein setzt an einem anderen Punkt an:
"Wir zeigen bewusst nicht die Pflegeprofis, sondern stellen die Menschen, die gute Pflege benötigen, in den Mittelpunkt. Und zwar in Gestalt unserer Mütter, Kinder, Großväter oder Geschwister", verdeutlichte Kammervorstand Frank Bourvé.
Nicht verpassen: Unser Kammer-Update 2021
In der Januar-Ausgabe von Die Schwester | Der Pfleger fasst ein Artikel die aktuellen Entwicklungen der Pflegekammeraktivitäten in den einzelnen Bundesländern zusammen. Darin erfahren Sie u. a. auch mehr über die Mitgliederabstimmung in Schleswig-Holstein, deren Ergebnisse im März 2021 veröffentlicht werden sollen.
Noch vor Weihnachten können Sie die Ausgabe online lesen. Klicken Sie rein!
Damit solle für alle Menschen in Deutschland klar werden, dass jeder einen Grund habe, sich für bessere Bedingungen in der Pflege einzusetzen.
"Wenn wir unsere Liebsten in die Hände anderer geben müssen, dann wird uns schlagartig klar, dass dieser Beruf unserer Gesellschaft mehr wert sein muss."
Die Corona-Pandemie habe allen noch einmal drastisch die in der Gesellschaft vorhandene Lücke zwischen der existenziellen Aufgabe des Berufs und den teils dramatischen Arbeitsbedingungen sowie der viel zu geringen Bezahlung von Pflegenden aufgezeigt, ergänzte Drube.
"Es ist an der Zeit, diesen Konflikt nicht nur anzusprechen, sondern dessen Lösung zu einem Anliegen vieler zu machen."
Für die 8 verschiedenen Motive der Kampagne, Social-Media-Werbung und weitere Öffentlichkeitsarbeit investiert die Kammer eigenen Angaben zufolge einen "erheblichen Anteil des Haushaltsbudgets".
Ergänzt wird die Kampagne von einem Blog, auf dem Geschichten aus der Pflege aus verschiedenen Perspektiven zu lesen sind.