Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz hat vor Ostern ein Positionspapier gegen Leiharbeit in der Pflege veröffentlicht. Die Reduzierung von Leiharbeit könne dazu beitragen, die Kontinuität und Qualität der Pflege zu verbessern, das Berufsbild der Pflegefachpersonen zu stärken und langfristig Kosten zu sparen, heißt es darin. In den vergangenen Wochen ist das Thema immer wieder kontrovers diskutiert worden.
10 Maßnahmen gegen Leiharbeit in der Pflege
Mit insgesamt zehn Maßnahmen plädiert die Pflegekammer nun, den Einsatz von Leiharbeit zu reduzieren und wieder verstärkt sowie insbesondere nachhaltig auf Stammpersonal zu setzen:
- Verbesserung der Personalausstattung
- Ausbildungsoffensive
- Mitarbeitende des Stammpersonals belohnen
- Flexibilität
- Kooperationen
- Personalbindung
- Umstellung von Dienstplänen
- Übergabeprozess optimieren
- Regulierung der Leiharbeitsanbieter
- Reform bei Abrechnung
Der Pflegekammer gehe es nicht um ein direktes Verbot von Leiharbeit, beschrieb Kammerpräsident Markus Mai, sondern vielmehr um Maßnahmen, die den Pflegeberuf insgesamt attraktiver gestalten und somit die Notwendigkeit von Leiharbeit minimieren.
"Weniger Leiharbeit ist auch immer mit mehr Gerechtigkeit gegenüber den eigenen Mitarbeitenden und mit geringeren Versorgungsbrüchen verbunden."
Mai wies außerdem auf die prekäre Finanzlage vieler Kliniken und Pflegeheime hin. Notwendig sei eine langfristige Strategie, um die Finanzen zu stabilisieren und die Versorgung sicherzustellen. Dazu gehöre vor allem, dass Mehreinnahmen künftig in die eigene Infrastruktur reinvestiert würden.
Regional verankerte Pflegeversorgung etablieren
Eine "massive Abkehr von der rein leistungsorientierten Vergütung" sei anzustreben.
Mai gab auch zu bedenken, eine Abschaffung der Pflegeversicherung in Betracht zu ziehen und stattdessen, wie in Schweden, eine öffentlich finanzierte, regional verankerte Pflegeversorgung zu etablieren.