Nur gut ein Drittel der Pflegeauszubildenden ist mit der Ausbildung zufrieden. Das zeigt der Ausbildungsreport Pflegeberufe 2024, den die Gewerkschaft Verdi am Samstag veröffentlicht hat. Befragt wurden über 2.200 Auszubildende und Studierende nach dem Pflegeberufegesetz.
Die Zufriedenheit liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt anderer Ausbildungsberufe. In dualen Ausbildungen sind es laut Verdi rund 72 Prozent, in der Pflege hingegen nur 34,1 Prozent der Auszubildenden und 47,3 Prozent der Studierenden.
Personalmangel belastet Ausbildung massiv
Drei von vier Auszubildenden erleben laut Report außerplanmäßige Versetzungen. Der Grund: akuter Personalmangel. Weniger als zehn Prozent geben an, dass Praxisanleitende genügend Zeit für sie haben. Nur bei einem Drittel wird der gesetzlich vorgeschriebene Mindestumfang von zehn Prozent Praxisanleitung eingehalten.
Die Pflege sei einer der beliebtesten Ausbildungsberufe. Doch leider beendeten sehr viele die Ausbildung nicht, teilt Verdi auf seiner Themenseite zum Report mit. Die schlechte Ausbildungsqualität sei ein wesentlicher Grund dafür.
Verdi fordert verbindliche Vorgaben
Die Gewerkschaft fordert eine deutliche Stärkung der Praxisanleitung im Pflegeberufegesetz. Der Mindestumfang geplanter Anleitung soll von zehn auf 30 Prozent erhöht werden. Auch in alltäglichen Lernsituationen müsse Anleitung sichergestellt sein. Wenn die Vorgaben nicht eingehalten werden, müsse das für die Ausbildungsbetriebe Konsequenzen haben.
Besonders belastet sind laut Befragung Auszubildende in ambulanten Diensten und stationären Einrichtungen, wo sie häufig allein eingesetzt werden. Ausbildung müsse immer unter Anleitung einer Pflegefachperson erfolgen, fordert Verdi.