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Pflegepersonalfinanzierung

Pflege richtig vergüten – so könnte das klappen

Ein neues Impulspapier zeigt mögliche Wege auf für ein nachhaltiges Vergütungssystem in der Krankenhauspflege.

Ein am Donnerstag veröffentlichtes Impulspapier zeigt mögliche Wege auf für ein nachhaltiges Vergütungssystem in der Krankenhauspflege. Die Ansätze für eine nachhaltige Pflegepersonalfinanzierung hat ein Projektteam um Boris Augurzky vom Institute for Health Care Business im Auftrag der AOK Rheinland/Hamburg erstellt.

Tatsächlich erbrachte Pflegeleistung vergüten

Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg, Matthias Mohrmann, sagte zum Anlass des Gutachtens:

"Wir brauchen einen neuen Aufschlag für die Pflegepersonalfinanzierung, das Pflegebudget in der jetzigen Form ist nicht reformierbar."

Zentrale Empfehlung des Papiers ist, die tatsächlich erbrachte Pflegeleistung zu vergüten.

Am einfachsten messbar seien die an der Patientin bzw. am Patienten erbrachten Pflegeminuten, die direkt in die Abrechnung mit den Krankenkassen einfließen könnten, heißt es in dem Papier. Damit würde die Pflege erlösrelevant und im Krankenhausbetrieb einen deutlich höheren Stellenwert erhalten, so das Autorenteam.

Eine weitgehend aufwandsfreie Messung der Pflegeminuten sei über die Nutzung digitaler Techniken (Barcodes, RFID, Touchscreens, optimierte Erfassungsmasken) realisierbar. Sie könne z. B. über ein Armband der Pflegefachperson automatisiert erfolgen.

Dieses Armband müsste nach Vorstellung des Wissenschaftsteams so eingestellt sein, dass es die Zeiterfassung automatisch startet, wenn die Pflegeperson das Patientenzimmer betritt und sich ihrer Patientin oder ihrem Patienten widmet.

Preis je Pflegeminute abhängig vom Qualifikationsniveau des Pflegepersonals

Die Zeiterfassung erfolge ohne Zuordnung zur Pflegeperson, sondern nur zur Patientin oder zum Patienten, um sie mit der Versicherung abrechnen zu können. Eine Leistungsüberwachung der einzelnen Pflegenden werde damit ausgeschlossen.

Allerdings müssten die Pflegeminuten danach unterschieden werden, ob es sich um eine examinierte Pflegefachperson, eine Pflegehilfsperson oder eine ungelernte Pflegekraft handele. Das Armband müsse entsprechend differenzieren können.

Auf der Gesamthausebene könne der Medizinische Dienst prüfen, ob z. B die Zahl der Armbänder je Qualifikationsniveau mit der Zahl der Pflegenden je Qualifikationsniveau übereinstimme. Die Erfassung der Pflegeminuten könnte mit der digitalen Zeiterfassung aufwandsarm erfolgen und damit bürokratische Tätigkeiten in der Pflege reduzieren.

Die Attraktivität des Pflegeberufs würde u. a. steigen, weil die Zeit am Patienten nicht mehr ein Kostenfaktor, sondern ein Erlösfaktor wäre, ist das Autorenteam überzeugt.

Regionale Lohnniveau der Pflegenden spielt eine Rolle

Für patientenferne Tätigkeiten rät das Team, sie pauschal im Rahmen der DRG zu vergüten. Darunter fielen dann z. B. Stationsübergaben, Visitenausarbeitungen, Telefondienste, Dienstplanungen, Hol- und Bringdienste, Dokumentationen von Vitalwerten sowie Fort- und Weiterbildungen.

Die Vergütungshöhe bzw. der Preis je Pflegeminute hängt nach dem Vorschlag von Augurzky vom Qualifikationsniveau der Pflegeperson ab. Folglich wären 3 Minutenpreise nötig.

Die Preise je Minute sollten jedoch nicht bundesweit einheitlich geregelt sein. Der Arbeitsmarkt für Pflegepersonal sei stärker lokal geprägt als etwa der Arbeitsmarkt für die Ärzteschaft. Daher müsse das lokale Lohnniveau der Pflegenden eine Rolle bei der Festlegung der Preise je Minute spielen. Der Preis je Minute könne für ein Krankenhaus aus der Personalstatistik bestimmt werden. Die Personalkosten der Arbeitgeberin bzw. des Arbeitgebers je Qualifikationsniveau lägen vor, ebenso wie die Zahl der Vollkräfte und die Arbeitszeit einer Vollkraft. Daraus lasse sich ein Minutenpreis errechnen.

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