Der baden-württembergische Sozialminister Manfred Lucha (Bündnis 90/Die Grünen) hat am Dienstag die Mitglieder des Gründungsausschusses der Pflegekammer Baden-Württemberg aus den Vorschlägen der Verbände berufen. Die 15 Haupt- und 15 Ersatzmitglieder wählten noch am Abend ihren Vorsitz, den Peter Bechtel einstimmig mit einer Enthaltung übernimmt. Die Vorstandsspitze komplettieren Peter Koch, Gabriele Hönes und Anne-Katrin Gerhardts.
Für Selbstverwaltung gibt es keine Alternative zur Pflegekammer
Bechtel ist in der Kammerarbeit vor allem Transparenz wichtig:
"Begriffe wie Zwangsmitgliedschaft und Zwangsbeitrag sind wenig geeignet für die Kommunikation in die Berufsgruppe und können nur durch eine hohe Transparenz relativiert werden, was die Kammer inhaltlich an Verbesserungen bringen wird."
Ziel sei, in den nächsten Wochen und Monaten primär die Profession davon zu überzeugen, dass es im Sinne der Selbstverwaltung der Pflege und ihrer berufsständischen Anliegen keine Alternative zur Pflegekammer gibt. Es müsse spürbar werden, dass all die Aktivitäten des Gründungsauschusses darauf ausgerichtet sind, die formale und inhaltliche Arbeit der Kammer vorzubereiten.
110.000 Pflegefachpersonen aufgerufen, sich zu registrieren
Der Gründungsausschuss hat nun 18 Monate Zeit, die Landespflegekammer vorzubereiten und aufzubauen. Seine wichtigsten Aufgaben sind dabei die Registrierung der rund 110.000 professionell Pflegenden in Baden-Württemberg und die Vorbereitung der Wahl zur ersten Vertreterversammlung. Wird das 60-Prozent-Quorum der Mitgliederregistrierung in der vorgegebenen Zeit erreicht, dürfen im Anschluss alle bis dahin registrierten Pflegenden ihre Vollversammlung wählen. Ende 2024 soll diese gewählte Vertreterinnenversammlung dann erstmals zusammentreten. Mit deren Zusammentritt gründet sich die Landespflegekammer offiziell.
Zu den Aufgaben der Pflegekammer gehört auch die Erarbeitung einer eigenen Berufs- und Weiterbildungsordnung, in der die Pflegefachpersonen ihre Rechte und Pflichten für ihren eigenen Berufsstand festlegen.
Weitere Professionalisierung der Pflege
Gründungsausschussmitglied und Vorsitzende des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe Südwest, Andrea Kiefer, sagte:
"Durch die Mitgliedschaft in dieser berufsständischen Organisation wird die Professionalisierung der Berufsgruppe weiter fortschreiten. Und als diese große Gemeinschaft werden wir für die Pflege und die Pflegenden vieles durch- und umsetzen können."
Alle Mitglieder des Gründungsausschusses der Pflegekammer Baden-Württemberg im Detail:
Peter Bechtel, Bundesverband Pflegemanagement
(Ersatzmitglied: Oliver Hommel)
Anne-Kathrin Gerhardts, Württembergische Schwesternschaft vom Roten Kreuz e.V.
(Ersatzmitglied: Susanne Scheck)
Gabriele Hönes, Liga
(Ersatzmitglied: André Zeidler)
Anna Hunkemöller, DBfK
(Ersatzmitglied: Andrea Uhlmann)
Robert Jeske, Verband der PflegedirektorInnen der Unikliniken (VPU)
(Ersatzmitglied: Yvonne Dintelmann)
Andrea Kiefer, DBfK
(Ersatzmitglied: Patricia Fischer)
Peter Koch, Pflegebündnis Mittelbaden
(Ersatzmitglied: Thorsten Dietz)
Erika Lautenschläger, Berufsfachvereinigung leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK)
(Ersatzmitglied: Jeton Himaj)
Janina Maier, Landespflegerat Baden-Württemberg
(Ersatzmitglied: Marion Breuer)
Elke Messner-Küttner, Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF)
(Ersatzmitglied: Sabrina Pelz)
Ulrich Rommel, Deutscher Pflegeverband e.V. (DVP)
(Ersatzmitglied: Sabine Hindrichs)
Monika Roth, Liga
(Ersatzmitglied: Fee Gram)
Bettina Schiffer, Berufsverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS)
(Ersatzmitglied: Barbara Driescher)
Christine Stemke, Liga
(Ersatzmitglied: Margit Hundelmaier)
Freya Strüwe, Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland (BeKD)
(Ersatzmitglied: Lara Gödecke)