Ein neues Gütesiegel soll künftig internationalen Pflegefachpersonen signalisieren, welche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in der Pflege hierzulande für eine gelungene Integration stehen. Entwickelt hat das Gütesiegel "Best Places to Work for International Nurses in Germany" die interkulturelle Trainerin Grace Lugert-Jose. Im Frühjahr erst hatte die auf die Integration internationaler Pflegefachpersonen spezialisierte Beraterin Umfrageergebnisse von in Deutschland arbeitenden Pflegenden von den Philippinen veröffentlicht. Sie zeigten: Nur 17 % der Befragten würden befreundeten Kolleginnen und Kollegen auf den Philippinen ihren aktuellen Job empfehlen.
Integration von internationalen Pflegefachpersonen noch optimierungswürdig
Ziel des neuen Gütesiegels sei, gute Arbeitgebende für ihre Leistungen anzuerkennen. Gleichzeitig sollen sie motiviert werden, die Arbeitsbedingungen für internationale Pflegefachpersonen zu verbessern, beschrieb Lugert-Jose zur Bekanntgabe des Siegels am Dienstag.
Das Besondere: Internationale Pflegefachpersonen bewerten selbst ihre aktuellen Arbeitgebenden und entscheiden darüber, wer das Siegel erhält.
"Dies ist ein Unterschied zu anderen Siegeln, bei denen oft bestimmte Punkte wie bei einer Checkliste erfüllt werden müssen. Dabei wird dann jedoch nicht berücksichtigt, welche Ergebnisse dadurch erzielt werden – also ob die Mitarbeiter überhaupt zufrieden an ihrem Arbeitsplatz sind."
Insgesamt verläuft der Vergabeprozess in 3 Schritten:
- Befragung von in Deutschland arbeitenden internationalen Pflegefachpersonen. Identifizierung von Arbeitgebenden mit 8 oder mehr Punkten auf einer 10er-Skala.
- Kontaktierung der internationalen Pflegefachpersonen bei diesen Arbeitgebenden nach Zufallsprinzip, um positive Einschätzung zu verifizieren.
- Ausführlicher Fragebogen an die Arbeitgebenden zu ihrem Integrationskonzept.
Arbeitgebende können sich für Siegel bewerben
Eine Liste mit den ersten Arbeitgebenden, die das Gütesiegel erhalten, werde die Beraterin voraussichtlich im Sommer veröffentlichen.
Arbeitgebende könnten sich aber auch aus eigener Initiative für das Siegel bewerben. In diesem Fall erfolge eine anonyme Online-Befragung der internationalen Mitarbeitenden in der Einrichtung.