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Karriere in der Pflege

Medizincontrolling – ein Berufsfeld für die Pflege

Mit dem Medizincontrolling bietet sich für Pflegepersonal aufbauend auf der bisherigen pflegerischen Expertise die Chance zur beruflichen Weiterentwicklung.

Mit dem Medizincontrolling bietet sich für Pflegepersonal aufbauend auf der bisherigen pflegerischen Expertise die Chance zur beruflichen Weiterentwicklung. Die vielfältigen Aufgaben und die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen in den unterschiedlichen Schnittstellen bilden ein abwechslungsreiches und spannendes Berufsfeld.

Für das Medizincontrolling sind insbesondere Berufsgruppen mit medizinischem Hintergrundwissen gefragt – Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal [1, 2]. Als Anforderung wird dazu neben der Praxis in der Patientenbehandlung häufig ein Studium der Medizin oder Pflegewissenschaften gefordert. Aber auch Nichtmediziner werden in Stellenausschreibungen angesprochen: v. a. Gesundheitsökonomen und Informatiker, die vorzugsweise ein medizinisches Grundlagenwissen aufweisen sollten [1, 2]. Pflegepersonal bieten sich dank der patientennahen Tätigkeit und den detaillierten Kenntnissen zum Behandlungsprozess und zur Patientendokumentation gute Berufsperspektiven [3].

Aufgaben und Anforderungen

Aus den unterschiedlichen beruflichen Qualifizierungen geht bereits die Vielfältigkeit der beruflichen Anforderungen und Tätigkeiten hervor.  Als ein Schwerpunkt in der operativen Tätigkeit ist zunächst die Erlössicherung zu nennen [4]. Dazu gehört auf Basis der Dokumentation die Erfassung der medizinischen Leistungserbringung u. a. über die Diagnosen und Prozeduren, die dann für die Eingruppierung in die jeweilige DRG und damit für die Höhe der Vergütung entscheidend sind. Hierzu sind medizinisches Wissen und Kodierkenntnisse erforderlich. Zur Erlössicherung ist als eigenes Aufgabenfeld im Weiteren auch das MD-Management zu zählen, das kritische, von den Kostenträgern angefragte Abrechnungsfälle bearbeitet und ggf. gerichtlich klären muss. Auf strategischer Ebene erstellt das Medizincontrolling Leistungsanalysen und ist mit der künftigen Leistungsentwicklung in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen betraut [4]. Auch die Vorbereitung und Durchführung der Budgetverhandlungen im Zusammenspiel mit den Kostenträgern ist hier als zentrale Aufgabenstellung zu verorten. Dazu sind betriebswirtschaftliche Fertigkeiten notwendig sowie der EDV-technische Umgang mit den Krankenhausinformationssystemen und gängigen Auswertungstools (z. B. Qlikview, MS-Excel, Kodierprogramme). Aufgrund der guten Kenntnisse der Medizincontrollerinnen und -controller über das Leistungsgeschehen ist auch deren Mitarbeit im Qualitätsmanagement, u. a. bei der externen Qualitätssicherung, gegeben.

Für ein erfolgreiches Medizincontrolling sind somit vielfältige Kompetenzen erforderlich. Fachlich werden sowohl medizinische Kenntnisse als auch betriebswirtschaftliches Wissen verlangt. Methodisch werden analytisches Denken für die Auswertung und Entwicklung des Leistungsgeschehens sowie der Umgang mit der EDV-Technik gefordert. Daneben sind auch soziale und persönliche Kompetenzen in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Interessengruppen und Schnittstellen, beispielsweise mit den Fachabteilungen und Kostenträgern, hilfreich.

Wer sich in der Pflege für das Medizincontrolling interessiert, kann zunächst von seinen unmittelbaren Kenntnissen des medizinischen Behandlungsprozesses profitieren. Daneben sollten aber auch die Motivation zur Aneignung von betriebswirtschaftlichen Techniken und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit der EDV vorhanden sein. Mit dem Medizincontrolling bietet sich damit aufbauend auf der bisherigen pflegerischen Expertise die Chance zur Weiterentwicklung und mit den vielfältigen Aufgabenstellungen in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Schnittstellen ein abwechslungsreiches, spannendes Berufsfeld.

 

[1] Goldschmidt AJW, Goldschmidt S, Pohl B, Rathgeber A. Einführung: Rolle und Einordnung des Medizincontrollings. In: Goldschmidt AJW, Kalbitzer M, Eckardt J (Hrsg.). Praxishandbuch Medizincontrolling. Heidelberg – München – Berlin – Landsberg: Economica; 2005: 3–27

[2] Raab E. Medizincontrolling. Theorie, Entwicklung und praktische Umsetzung. Wiesbaden: Springer; 2017

[3] Helios Kliniken GmbH. Was macht eine Medizincontrollerin. Wege in den Beruf (17.08.2021). Im Internet: www.helios-gesundheit.de/karriere/perspektiven/karrierewege/detail/news/wege-in-den-beruf/

[4] Noetzel J, Gramminger S. Medizincontrolling im Krankenaus. In: Hentze J, Kehres E (Hrsg.). Krankenhaus-Controlling. Konzepte, Methoden und Erfahrungen aus der Krankenhauspraxis. 4., vollst. überarb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer; 2010: 150, 151

[5] Witt-Bartsch A, Becker T. Coaching im Unternehmen. Die individuellste und nachhaltigste Form der Personalentwicklung und Mitarbeiterführung. Freiburg: Haufe; 2010

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