Eine aktuelle repräsentative Umfrage des Gesundheits- und Bildungsunternehmens SRH zum Tag der Pflegenden am 12. Mai zeigt: Zwar erachten 96 Prozent der Berufstätigen in Deutschland die Arbeit in der Gesundheits- und Krankenpflege als unverzichtbar, doch viele kennen die umfangreichen Karriereperspektiven in diesem Bereich nicht. Besonders bei den 30- bis 64-Jährigen ist die Zustimmung mit 98 Prozent besonders hoch, während bei den 16- bis 29-Jährigen nur 83 Prozent den Pflegeberuf als essenziell bewerten. Dennoch schrecken viele vor einer Tätigkeit in der Pflege zurück – nicht zuletzt wegen der hohen körperlichen und emotionalen Belastung (41 und 38 Prozent) und des anhaltenden Personalmangels (37 Prozent).
Sinnhafte Arbeit, aber wenig Wissen über Spezialisierungen und Aufstiegsmöglichkeiten
Wer sich für eine Pflegeausbildung entscheidet, tue dies meist aus Überzeugung: Die Arbeit mit Menschen (63 Prozent) und die Sinnhaftigkeit (60 Prozent) gehören zu den Hauptmotiven. 38 Prozent nennen zudem die hohe Arbeitsplatzsicherheit als entscheidenden Faktor.
Überraschend ist jedoch, dass nur 10 Prozent der Befragten gezielt Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten als Motivation für den Pflegeberuf nennen. Dabei bietet Pflege zahlreiche Spezialisierungen – von Intensivmedizin über Onkologie bis hin zu digitalen Pflegekonzepten wie der Virtual Care Unit.
Erfahrungen zeigen: Weiterbildung lohnt sich
Pflegeexpertin Blerta Muqaku etwa hat ihren beruflichen Weg in der Pflege begonnen und ist über Weiterbildungen bis zur Führungsposition aufgestiegen. Muqaku, die heute das SRH Krankenhaus Oberndorf leitet, betont, dass ihre Erfahrung in verschiedenen Pflegebereichen entscheidend für ihre heutige strategische Arbeit ist. Es sei sowohl in der Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden als auch bei strategischen Entscheidungen von Vorteil, verschiedene Perspektiven und Strukturen zu kennen, so Muqaku.
Mehr Sichtbarkeit für Pflegekarrieren erforderlich
Die Ergebnisse der SRH-Umfrage zeigten, dass mehr Mentoring-Programme, gezielte Fördermaßnahmen und bessere Sichtbarkeit der Karrierewege nötig sind, um das volle Potenzial des Pflegeberufs auszuschöpfen, resümiert das Unternehmen. Der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal wachse stetig – wer sich weiterbilde, verbessere nicht nur seine eigenen beruflichen Chancen, sondern trage maßgeblich zur Sicherung der Versorgung bei. Nötig sei aber mehr Wissen über die vielfältigen Möglichkeiten, die der Beruf bietet.
Im Auftrag der SRH hat Civey vom 7. bis 22. April 2025 rund
- 2.500 16- bis 64-Jährige sowie
- 1.500 16- bis 64-Jährige, die sich vorstellen können, eine Ausbildung im Pflegeberuf zu machen,
- und 2.500 16- bis 64-Jährige, die sich nicht vorstellen können, eine Ausbildung im Pflegeberuf zu machen, online befragt.