Die grundlegenden Anforderungen der Nationalen Demenzstrategie (Laufzeit 2020 bis 2026) werden von Krankenhäusern bereits umgesetzt. Bereits zwei Drittel der Krankenhäuser hätten einen speziellen Bereich zur Betreuung dementer Menschen, 94 Prozent böten systematische Fortbildungen an. In den meisten Häusern gehöre das Thema Demenz zum Fortbildungsstandard. Auch die systematische Planung der Zimmerbelegung mit Rücksicht auf Demenz sei in Krankenhäusern mittlerweile üblich. Darauf hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) am Montag hingewiesen mit Verweis auf eine Analyse des Deutschen Krankenhausinstituts.
Fortbildungen zu Demenz gehören in den meisten Krankenhäusern zum Standard
Die Demenzstrategie der Bundesregierung sieht vor, mit medizinischen, baulichen und pflegerischen Anpassungen stärker auf diese Gruppe einzugehen, die besonderer Betreuung bedarf. Immerhin mehr als ein Viertel der Krankenhauspatientinnen und -patienten ist nach DKG-Angaben älter als 80 Jahre, 16 Prozent aller stationär behandelten Patientinnen und Patienten litten unter verschiedenen Formen von Demenz oder einer kognitiven Störung.
Hochrechnungen gehen bis 2050 von 2,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen aus. Viele dieser Menschen benötigten schon aufgrund ihres Alters häufiger Behandlung in einem Krankenhaus, so die DKG.
Aber die Krankenhäuser stellten sich auf diese neuen Herausforderungen ein. Verbesserungspotenziale gebe es vor allem beim weiteren Ausbau der Personalfortbildung und bei der an Demenz angepassten Taktung von Untersuchungen.
Investitionsstau von drei Milliarden Euro
Insbesondere in der persönlichen Betreuung gebe es noch Ausbaupotenzial. Wichtig sei deshalb, den Fachpersonalmangel in Kliniken anzugehen.
Auch der Umbau der Gebäude sei kostenintensiv.
An Demenz Erkrankte benötigten besonders gestaltete Räume, Sitzecken und eine stressfreie Umgebung, die die Orientierung erleichterten. Der überwiegende Teil der Krankenhäuser habe diesbezüglich zwar bereits vieles umgesetzt. Angesichts einer "riesigen Investitionslücke von drei Milliarden Euro" sei dies für die Krankenhäuser allerdings eine große Herausforderung, so die DKG abschließend.