Im Rahmen eines Experiments hat das Klinikum Magdeburg die künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT gebeten, die Frühschicht einer Pflegefachperson auf einer Normalstation zu planen. Ergebnis: ernüchternd. Zu den größten Problemen zähle, dass die KI kaum Wert auf Hygiene gelegt habe, berichtet das Klinikum auf seinem LinkedIn-Kanal.
KI legt kaum Wert auf Hygiene
Schutzhandschuhe etwa bei der Vorbereitung von Medikamenten seien laut KI-Anweisung nicht vorgesehen worden. Auch die Kommunikation mit den zu betreuenden Patientinnen, Patienten und deren Angehörigen sei nicht vom Chatbot eingeplant worden.
Gleichwohl habe die KI auf die angemessene Zeit verwiesen, in der die Patientenversorgung zu erfolgen habe.
Abseits der Routine hat KI Probleme
Pflegepraxisanleiter Tim Kiery vom Klinikum Magdeburg sagt dazu:
"Viele glauben, dass die Technik heutzutage so weit ist, um Berufsbilder bald komplett zu ersetzen. Aber alles, was aus einer Routine fällt, überfordert KI bislang. Und daher braucht man dringend weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte."
Kiery habe kein anderes Ergebnis erwartet. Zwar lerne ChatGPT als künstliche Intelligenz stetig dazu, werde sozusagen trainiert. Ob sie in naher Zukunft aber tatsächlich eine Pflegeschicht wird leiten können, sei mehr als fraglich.
Der Berater der Unternehmenskommunikation des Klinikums Magdeburg, Marc Raschke, erläutert:
"Das Experiment zeigt, dass KI wie ChatGPT in einem sehr starren und auffällig rückwärtsgewandten Rahmen antwortet. Das System fischt aus dem Netz, was dort steht, und setzt es zu einem Mosaik an Antwortbausteinen zusammen. Mit allen Schwächen und 'blinden Flecken', die die Infos dort im Netz haben. KI, die nur auf Angaben des Internets beruht, kann nur so gut sein wie das Internet selbst."