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Projekt "Planetary Health and Nursing"

Klimawandel in der Pflegeausbildung etablieren

Der Fachbereich Gesundheit der Hochschule Bielefeld hat Lehrinhalte entwickelt zum Thema Klimawandel und Pflege.

Der Umgang mit zunehmenden Hitzeperioden und anderen durch den Klimawandel ausgelöste Belastungen in der Pflege sind künftig fester Bestandteil der Pflege- und Gesundheitsstudiengänge an der Hochschule Bielefeld (HSBI). Vier neu gestaltete Lehreinheiten befassen sich auch mit dem Ressourcenverbrauch im Pflegealltag und richten sich an Teilnehmende der Bachelorstudiengänge des Fachbereichs Gesundheit sowie an jene im Master "Berufspädagogik" und Master "Erweiterte Pflegeexpertise – Advanced Nursing Practice".

Klimawandel in der Pflegeausbildung noch nicht fest verankert

"Planetary Health and Nursing" ist der Titel des Projekts, in dem die Lehrinhalte über eine Laufzeit von einem Jahr an der HSBI entwickelt und im Sommersemester 2023 in den Studiengängen erprobt wurden. Die entwickelten Lehr- und Lerneinheiten umfassen Einzel- und Gruppenarbeiten, nutzen verschiedene Medien wie Podcasts sowie Videos und stehen als Open Educational Resources auch anderen Bildungseinrichtungen kostenlos online frei zur Verfügung.

Bislang seien klimaspezifische Bildungsangebote weder in der Ausbildung noch im Studium ausreichend vorhanden, begründete die Hochschule vor wenigen Tagen ihre Maßnahmen. Dabei gelte der Klimawandel nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation als größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit.

Rolle der Pflege beim Klimawandel

Die vier Lehr-Lern-Einheiten mit einem Umfang von jeweils etwa zwei Semesterwochenstunden schlüsseln sich wie folgt auf:

  1. "Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels"
    Bachelorstudierende setzen sich mit gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels auseinander, wie Atemwegserkrankungen durch erhöhte Luftverschmutzung oder vermehrte körperliche Belastungsreaktionen auf Hitzewellen, und leiten Konsequenzen für ihr berufliches Handeln ab. Dazu zählen zum Beispiel Hitzeaktionspläne, Belüftungskonzepte oder spezielle Trinkangebote.  
  2. "Umgang mit klimaabhängigen Ressourcen im Pflegealltag"
    Hier steht der Ressourcenverbrauch im Pflegealltag von Wasser, Energie, klinischem Material und Lebensmitteln im Fokus. Auch der Mangel an Pflegepersonal wird in diesem Zusammenhang diskutiert.
  3. "Klimasensibles und nachhaltiges Handeln"
    Masterstudierende setzen sich damit auseinander, wie Krankenhäuser und Pflegedienste klimafreundlicher werden können. Zudem lernen die Studierenden wissenschaftsbasierte Konzepte zum Klimaschutz kennen und bekommen Einblicke in Krankenhäuser, die sich bereits klimaaktiv engagieren. Aufgabe ist zudem Unterrichts- oder Anleitungskonzepte zu einem Nachhaltigkeitsaspekt zu entwickeln.
  4. "Rolle der Pflege in Bezug auf den Klimawandel"
    Die Studierenden entwickeln eigene Projektideen mit dem Fokus auf Aufklärung und Nachhaltigkeit und setzen sich mit der eigenen Verantwortung auseinander.

Angebote ausbauen

Projektleiterin und Initiatorin Änne-Dörte Latteck vom Fachbereich Gesundheit der HSBI sagte:

"Der Klimawandel geht jeden etwas an und muss unbedingt innerhalb des Pflegeberufes thematisiert werden. Das Interesse von Pflegefachpersonen ist groß und sie haben innovative und kreative Ideen im Umgang mit dem Klimawandel. Planetary Health sollte fester Bestandteil in der Ausbildung von Pflegefachpersonen sein, egal ob diese Pflege studieren oder sich für die klassische Ausbildung entscheiden."

Die HSBI hat bereits im Frühjahr dieses Jahres mit der Hochschule Esslingen und der Universität Tübingen ein "Nursing School Commitment" unterschrieben. Damit haben sich die Institutionen verpflichtet, die Curricula ihrer Pflegestudiengänge um das Thema Klimawandel zu erweitern.

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