Vertreterinnen und Vertreter der Spitzenorganisationen im Gesundheitssystem, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände haben in der Vorwoche gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) den "Klimapakt Gesundheit" unterzeichnet.
Klimainitiativen bündeln
Ziel sei, sich gemeinsam den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen, heißt es auf der Seite des Gesundheitsministeriums. Bereits bestehende Initiativen und Aktivitäten seien dafür zu bündeln und Klimaschutz aktiv anzugehen.
Lauterbach verdeutlichte:
"Unser Gesundheitswesen muss sich auf die Folgen des Klimawandels einstellen: Auf die Hitze, auf neue Krankheitsbilder – und im Extremfall auch auf neue Pandemien. Klimaschutz ist deshalb auch aktiver Gesundheitsschutz. Nur durch einen gemeinsamen Schulterschluss kann es uns gelingen, eine Verschärfung des Klimawandels zu verhindern und das System gleichzeitig auf neue Gesundheitsrisiken vorzubereiten. Mit unserer Erklärung geben wir heute dazu den Startschuss!"
Aus der Profession Pflege gehört der Deutsche Pflegerat (DPR) zu den Unterzeichnenden der Erklärung. Der DPR hatte in diesem Jahr bereits mehrfach auf die "enorme Bedeutung" beruflich Pflegender beim Klimawandel hingewiesen.
Gesundheitseinrichtungen an Klimaschutz anpassen
Die Gesundheitsgefahren des Klimawandels seien "enorm hoch", vielfach könnten sie schon heute nicht mehr verhindert werden. Umso wichtiger sei, gemeinsam gegen die klimabedingten Gesundheitsrisiken anzugehen.
Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen sowie Krankenhäuser müssten sich z. B. aktiv am Klimaschutz beteiligen. Gleichzeitig seien sie aber auch anzupassen, damit die Versorgung künftig sichergestellt sei.
Pflegewissenschaften nutzen im Kampf gegen den Klimawandel
Mithilfe der Pflegewissenschaft könne umfassendes Wissen über die Wechselwirkungen von Klimawandel und Gesundheit geschaffen werden, verdeutlichte DPR-Präsidentin Christine Vogler. Dieses Wissen sei als wesentlicher Bestandteil in die Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote der beruflich Pflegenden zu integrieren sowie im Versorgungsalltag zu berücksichtigen.
Da beruflich Pflegende "in der Fläche" unterwegs seien, könnten sie als Multiplikatoren des Klimaschutzes täglich viele Menschen erreichen. Mit ihrer Hilfe sei eine aktive Aufklärung der Bevölkerung zu den Gesundheitsgefahren des Klimawandels möglich.