Die Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Bernadette Klapper, diskutierte am Dienstag im "Werkstattgespräch" mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über den technologischen Wandel in der Gesundheitsversorgung und wie das Gesundheitswesen nachhaltig und zukunftsfest umgebaut werden könne, schreibt der DBfK in einer Pressemitteilung vom Donnerstag.
Klapper betonte die "zentrale Rolle" der Pflege "in der sich wandelnden Gesellschaft".
"Während der Fachkräftemangel zunimmt, haben wir es mit einer alternden, fragmentierten Gesellschaft zu tun. Menschen leben zunehmend allein, im ländlichen Raum ziehen junge Bürgerinnen und Bürger weg und die älteren bleiben vor Ort. Darauf muss eine Antwort gefunden werden."
Um diese Herausforderungen zu meistern, seien Potenziale der Prävention zu heben sowie Versorgung, Digitalisierung und Zivilgesellschaft in einer Lebenslaufperspektive zu verknüpfen.
"Die aus unserer Sicht beste Form bieten dazu Primärversorgungszentren, die digital gut aufgestellt sind, in denen Community Health Nurses arbeiten und die gut mit ehrenamtlichen Strukturen vernetzt sind."
Insbesondere in der ambulanten Pflege müsse es Freiräume für kreatives Lösungshandeln geben, so Klapper weiter.
"Mit der jetzigen Regulierungsdichte kann die Vielfältigkeit der Aufgaben nicht bewältigt und können neue digitale Möglichkeiten nicht mit der notwendigen Geschwindigkeit in die Praxis gebracht werden."
"Werkstatt des Wandels"
Das Werkstattgespräch ist Teil der Themenreihe "Werkstatt des Wandels", in der Bundespräsident Steinmeier Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Projekte besucht, die den tiefgreifenden strukturellen Veränderungen der Gesellschaft und deren Auswirkungen auf das Zusammenleben der Bürger mit Ideenreichtum und Engagement begegnen.
An jeder Station führt der Bundespräsident "Werkstattgespräche" mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.