Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und digitale Assistenzsysteme können die häusliche, ambulante und stationäre Pflege verbessern und die Teilhabe älterer Menschen erhöhen. Das hat der Verein Gesundheitsstadt Berlin anlässlich der Veröffentlichung des Reports "Pflegewirtschaft Berlin – Trends, Themen, Technologien" am Dienstag bekannt gegeben.
Demografischer Wandel spürbar
"Pflege ist vom demografischen Wandel doppelt betroffen: Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt in den nächsten 10 Jahren um 50 Prozent, während die Zahl der Pflege(fach)kräfte sinkt", ist dem Report zu entnehmen, der im Auftrag der Berliner Volksbank erstellt wurde.
Laut Report ist die Berliner Bevölkerung in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten um elf Prozent gewachsen. In der gleichen Zeit stieg der Anteil der über 75-Jährigen um 65 Prozent. Die Hälfte der Pflegebedürftigen in Berlin sind 80 Jahre und älter und weitere 27 Prozent zwischen 65 und 80 Jahre alt. Damit sind knapp 40 Prozent der Berliner im Alter von 80 Jahren und älter pflegebedürftig.
Pflegewirtschaft wächst, doch Personalnot bleibt
Der Anstieg pflegebedürftiger Personen führe zu einem dynamischen Wachstum des Pflegemarktes und der Pflegewirtschaft. Doch trotz steigender Personalzahlen sinke der Personalschlüssel, da die Zahl der Pflegebedürftigen stark ansteige. Das Ausscheiden der sogenannten Baby-Boomer-Generation aus dem Berufsleben verschärfe den Personalmangel. "In Berlin müssen in den nächsten 10 Jahren 23 Prozent vom Pflegepersonal ersetzt werden", heißt es im Report.
Antworten auf den Fachkräftemangel, Ausbau der Pflegeinfrastruktur, innovative Pflegekonzepte, digitale Lösungen sowie flexible und individuelle Versorgungsangebote seien entscheidend, um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen.