Das Pflegepersonal in britischen Krankenhäusern ist für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Hunderttausende von ihnen hatten sich in England, Wales und Nordirland an einem eintägigen Warnstreik am Donnerstag der Vorwoche beteiligt. Es ist der erste Ausstand in der 106-jährigen Geschichte der britischen Pflegegewerkschaft Royal College of Nursing (RCN) und der größte Streik seit es den staatlichen Gesundheitsdienst NHS gibt.
Pflegende fordern 19 % mehr Lohn
Die Pflegegewerkschaft will mit 19 % eine Lohnerhöhung deutlich über der Inflationsrate. Das hält die Regierung für nicht finanzierbar und hat 4 bis 5 % geboten.
Für das Pflegepersonal sei das reale Lohnniveau seit 2010 durchschnittlich um 8 % gesunken, berichtete das ARD-Studio London, laut Gewerkschaft RCN in manchen Fällen sogar um 20 %.
Weiterer Streiktag angekündigt
RCN-Generalsekretärin Pat Cullen erklärte, es müsse mehr getan werden, um den Weggang des Pflegepersonals in besser bezahlte Arbeitsplätze zu verhindern.
Derzeit sind nach ARD-Angaben rd. 50.000 Stellen in der Krankenpflege in Großbritannien unbesetzt. Es sei nicht unangemessen, Besserung einzufordern, sagte Cullen. Dies sei nichts, was warten könne. Sie betonte:
"Heute streiken wir für Fairness. Wir streiken für die Zukunft unseres NHS. Wir streiken, weil es unser Recht – und unsere Pflicht – ist, für eine gerechte Bezahlung und für die Sicherheit der Patienten einzutreten."
Für diesen Dienstag ist ein weiterer Streiktag angekündigt.