Die Bundespflegekammer hat Presseinformationen widersprochen, wonach die Impfbereitschaft unter Pflegefachpersonen gering sei. Vielmehr habe sie sich in den vergangenen Wochen deutlich geändert.
"Die Impfbereitschaft ist groß und Aufklärung der zentrale Schlüssel."
Das sagte das Präsidiumsmitglied der Bundespflegekammer, Markus Mai, in der Vorwoche.
Mit Informationen Unklarheiten beseitigen
Gemeinsam mit Pflegekammern seien einzelne Bundesländer in den vergangenen Wochen auf Informationsveranstaltungen in die Offensive gegangen.
"Als Ergebnis wurde uns von Pflegefachkräften rückgemeldet, dass viele Unklarheiten beseitigt werden konnten und sie einer Impfung positiv gegenüberstehen", teilte die Bundespflegekammer mit.
Generell könne die Bundespflegekammer 2 Trends erkennen:
- In Kliniken sei die Impfbereitschaft unter Pflegefachpersonen höher als in Alten- und Pflegeheimen.
- Allen Pflegekammern hätten gute Erfahrungen mit sachlichen Informationen gemacht.
Quote von 70-90 % impfwilliger Pflegefachpersonen in einzelnen Bundesländern
In Rheinland-Pfalz etwa seien bereits vor der Aufklärungskampagne ca. 75 % der Pflegefachpersonen bereit gewesen, sich impfen zu lassen. Diese Zahl habe sich nun noch erhöht.
In Schleswig-Holstein wollen sich nach Kammerangaben sogar 80-90 % der Pflegenden impfen lassen.
Auch in Nordrhein-Westfalen liege die Quote impfwilliger Pflegefachpersonen bei rd. 80 %
"Solange nicht all diejenigen Pflegenden, die sich impfen lassen wollen, einen Termin bekommen, sollte man es unterlassen, über die Impfbereitschaft von Pflegenden zu debattieren", betonte das Präsidiumsmitglied der Bundespflegekammer, Patricia Drube.
In Niedersachsen geht die dortige Pflegekammer von 60-70 % impfbereiten Pflegefachpersonen aus. Die Schätzung beruhe u. a. auf Rückmeldungen von Alten- und Pflegeeinrichtungen. In Krankenhäusern liege die Impfbereitschaft ungefähr bei 80 %.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte jüngst eine Impfpflicht für Pflegepersonal ins Gespräch gebracht. Das stieß aber auf heftige Kritik aus der Pflege.