• News
Kinderkardiologie

Fehlendes Pflegepersonal gefährdet Kindeswohl

Kinderkardiologen fordern umgehende Maßnahmen gegen den Pflegenotstand in der Kinderherzchirurgie.

Weil Intensivpflegende fehlen, verschieben sich immer häufiger Eingriffe bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern nach hinten. Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK) hat deshalb jetzt in einem Brief an Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Sofortmaßnahmen gegen den Pflegenotstand in der Kinderherzchirurgie gefordert.

Ärzteblatt und Ärztezeitung hatten am Montag zuerst darüber berichtet.

Aufgrund des Pflegepersonalmangels müssten deutsche Kinderherzkliniken derzeit auf ihren Intensiv- und Normalpflegestationen bis zu einem Drittel der Betten sperren, warnte die DGPK.

Personaluntergrenzen führen zum Abwerben von Personal

In der Kinderherzmedizin hätten derzeit bundesweit alle Kliniken sehr große Schwierigkeiten, den Versorgungsauftrag der Bundesländer für diese oftmals schwer herzkranken Säuglinge in dem Zeitfenster zu gewährleisten, den die Leitlinien vorgeben. Damit steige das Risiko für diese Operationen und den postoperativen Intensivaufenthalt.

Politische Eingriffe, um das Personalproblem in der Pflege zu lösen, seien zwar "gut gemeint", verschärften aber den Versorgungsengpass weiter. Als Beispiel nennt die DGPK Personaluntergrenzen:

Die "ambitionierte Festlegung" entsprechender Vorgaben in der Neonatologie und Kinderherzchirurgie führten wegen des gemeinsamen, aber viel zu kleinen Pools an Kinderkrankenpflegepersonal zum "gegenseitigen Abwerben" des Personals.

Generalistik verschärft Probleme

Da die Arbeit in der Kinderherzintensivmedizin aufgrund der Schwere der Herzerkrankungen als belastender empfunden werde, entschieden sich bei gleicher Bezahlung Kinderintensivpflegende eher für die Versorgung von Neugeborenen, sodass der Personalmangel der Kinderherzchirurgie besonders zusetze.

Als kontraproduktiv erweise sich zudem die neue generalistische Pflegeausbildung. Entsprechend ausgebildete Pflegefachpersonen dürften gemäß der Richtlinie Kinderherzchirurgie dort gar nicht eingesetzt werden, da ihnen die fachliche Spezialisierung fehle.

3 Forderungen der DGPK

Die DGPK fordert deshalb:

  1. Eine deutliche finanzielle Besserstellung von Pflegenden in der Kinderkardiologie mit einer Erschwerniszulage, damit sich Pflegende für die besonders anspruchsvolle Kinderherzmedizin entscheiden. Um diese Zuschläge zu finanzieren, müsse das Pflegebudget ausgewiesener Kinderherzzentren entsprechend erhöht werden.
  2. Die Sicherstellung der Finanzierung des Lehrpersonals in Kliniken, damit sich Pflegende nach ihrer generalistischen Ausbildung im Krankenhaus spezialisieren können. Denn weder die Ausbildungskosten noch die Vergütung des Lehrpersonals seien im Fallpauschalensystem hinreichend abgedeckt.
  3. Eine Imagekampagne, die das Bundesministerium für Gesundheit tragen soll. Denn die Werbung für entsprechendes Pflegepersonal allein den Klinikträgern zu überlassen, sei angesichts der bundesweiten Notlage nicht ausreichend.

Kostenloser Newsletter

  • 2x Wöchentlich News erhalten
  • garantiert kostenlos, informativ und kompakt
* ich stimme den Bedingungen für Newsletterversand zu! 

Bedingungen für Newsletterversand:

Durch Angabe meiner E-Mail-Adresse und Anklicken des Buttons „Anmelden“ erkläre ich mich damit einverstanden, dass der Bibliomed-Verlag mir regelmäßig pflegerelevante News aus Politik, Wissenschaft und Praxis zusendet. Dieser Newsletter kann werbliche Informationen beinhalten. Die E-Mail-Adressen werden nicht an Dritte weitergegeben. Meine Einwilligung kann ich jederzeit per Mail an info@bibliomed.de gegenüber dem Bibliomed-Verlag widerrufen.

Archiv

2023

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2022

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2021

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2020

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2019

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2018

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2017

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2016

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2015

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2014

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2013

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2012

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2011

  • Dezember

Die Schwester | Der Pfleger

12x jährlich

Die Schwester | Der Pfleger 
Deutschlands meistabonnierte Pflegezeitschrift

Zeitschriftencover

PflegenIntensiv

4x jährlich

PflegenIntensiv ist das Spezialmagazin für Pflegende auf Intensivstationen, in der Anästhesie und im OP

Zeitschriftencover

angehoerige-pflegen.de

Online-Angebot

Der Online-Ratgeber liefert praxisnahes Wissen rund um die Pflege im häuslichen Umfeld.

APO-Eigenwerbung-BibPflege_230317.png