16 Teilnehmende der Kenntnisprüfungskurse für internationale Pflegefachpersonen am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) haben erfolgreich ihre Prüfungen absolviert. Unter ihnen sind auch sechs Absolventinnen aus der Ukraine. Sie zählen bundesweit zu den ersten Ukrainerinnen, die ihre Berufsanerkennung an einem deutschen Universitätsklinikum erhalten. Das hat das UKSH in der Vorwoche mitgeteilt.
Spezielles Integrationsteam kümmert sich um ausländische Pflegende
Seit 2017 bietet die UKSH-Akademie in Zusammenarbeit mit dem UKSH für Pflegepersonal aus dem Ausland Vorbereitungskurse auf die Kenntnisprüfung an, um ihre berufliche Qualifikation anerkennen zu lassen. Je drei Kurse pro Jahr werden an den Standorten Kiel und Lübeck angeboten.
Begleitet werden die Ankerkennungskurse durch das Programm "Pflege International", welches das UKSH eigens für eine gelungene Integration internationaler Pflegender ins Leben gerufen hat. Je nach fachlichem und sprachlichem Kenntnisstand werden Fachpersonen mit Pflegeerfahrung in das Programm des UKSH aufgenommen und vom Integrationsteam individuell betreut.
Sechs Monate theoretischer und praktischer Unterricht plus Praxisanleitung
Mit Erwerb von Deutschkenntnissen auf Niveau B2 könnten die Teilnehmenden als Pflegehelferinnen und -helfer eine mindestens dreimonatige Eingewöhnungsphase absolvieren. In dieser Zeit nähmen sie ebenfalls an einem berufsbezogenen Deutschkurs teil.
Mit Beginn der Kenntnisprüfungskurse erhielten die Teilnehmenden dann für mindestens sechs Monate theoretischen und praktischen Unterricht sowie eine Praxisanleitung. Die praktischen Einheiten erfolgten in den Kliniken des UKSH und würden über Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter auf den Stationen eng begleitet.
Am UKSH arbeitet Pflegepersonal aus über 120 Nationen
Nach Ende der Vorbereitungskurse und erfolgreichen Anerkennungsprüfungen erhielten die Teilnehmenden ihre Berufsanerkennung durch das Schleswig-Holsteinische Institut für Berufliche Bildung.
Einbindung internationaler Pflegefachpersonen
Das Westpfalz-Klinikum hat von den knapp 1.500 Mitarbeitenden im Pflegedienst rund zwölf Prozent aus dem Ausland angeworben. Seit fünf Jahren macht das Klinikum intensive Erfahrungen mit Neuankömmlingen aus verschiedenen Ländern, sammelt viele Ideen zu Integrationsplänen und festigt einen strukturierten Onboarding-Prozess in die heimischen Teams. Die stellvertretende Pflegedirektorin Katja Brück-Hansen berichtet über Praxistipps zum Onboarding und zur Integration.
Die Integrationsbeauftragte der Pflegedirektion am Campus Kiel, Annegret Goller, sagte:
"Uns ist sehr bewusst, wie herausfordernd es für junge Menschen ist, in zunächst fremder Umgebung beruflich und privat Fuß zu fassen – insbesondere vor dem Hintergrund der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine. Daher bemühen wir uns, unsere neuen Kolleginnen und Kollegen nicht nur fachlich und sprachlich zu unterstützen, sondern auch auf persönlicher Ebene die Integration zu erleichtern."
Bislang habe das UKSH an beiden Standorten 35 Pflegende aus der Ukraine eingestellt, davon 15 in Kiel und 20 in Lübeck.
Unter den aktuellen Absolventinnen und Absolventen seien neben den sechs Ukrainerinnen außerdem Pflegende aus Kroatien, Vietnam, Thailand, den Philippinen, Argentinien und Brasilien. Insgesamt seien seit 2017 über 600 internationale Pflegefachpersonen angeworben worden. Das UKSH beschäftige Mitarbeitende aus über 120 Nationen.