Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest hat alle Pflegefachpersonen in Nordrhein-Westfalen (NRW) aufgefordert, sich in der Pflegekammer zu registrieren. Es gehe um die Emanzipation einer gesamten Berufsgruppe.
Warum Pflegekammern wichtig sind
Die Oktober-Ausgabe von Die Schwester | Der Pfleger erörtert in der Titelstrecke, warum nur die Verkammerung die Profession Pflege nach vorne bringt. Die Ausgabe erscheint am 1. Oktober und beinhaltet u. a. ein Interview mit der Vorsitzenden des Errichtungsausschusses der Pflegekammer NRW, Sandra Postel, gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Pflegekammer NRW in Gründung, Anja Wiedermann. Abonnentinnen und Abonnenten können die Ausgabe schon jetzt online lesen.
Mit der Registrierung aller Pflegefachpersonen in der Pflegekammer NRW würden "endlich" belastbare statistische Daten vorliegen. Damit entstehe Klarheit darüber, welche aus- und weitergebildeten Pflegefachpersonen dem Land als Ressource zur Verfügung stünden – eine "unabdingbare Voraussetzung", um künftige Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft angehen zu können, ist der DBfK überzeugt.
Aufruf an Pflegefachpersonen in NRW, sich zu registrieren
DBfK-Nordwest-Vorsitzender Martin Dichter sagte in der Vorwoche:
"Wir fordern daher alle Pflegefachpersonen in Nordrhein-Westfalen auf, sich jetzt zu registrieren. Nur so können gezielt notwendige personelle Ressourcen entwickelt und Zuständigkeiten neu geregelt werden."
Dies sei wichtig für die Errichtung einer berufsständischen Organisation mit Selbstverwaltungsrecht durch Pflegefachpersonen und staatlich zugewiesene Aufgaben.
Mit der Pflege über Pflege sprechen
Von besonderer Bedeutung seien dabei die direkten Mitwirkungsmöglichkeiten auf politischer Ebene, wenn es um wichtige gesundheitspolitische und berufsrelevante Entscheidungen gehe. Wie das ohne eine Pflegekammer gelingen solle, habe bisher noch niemand darlegen können.
"Es geht um unsere Ermächtigung als Berufsgruppe, um unsere Emanzipation als Pflegefachpersonen und damit auch um die Emanzipation von berufstätigen Frauen. Bei einem Anteil von rund 80 % unter den beruflich Pflegenden tragen sie die Hauptverantwortung der pflegerischen Versorgung, ohne Gehör und ohne Stimmrecht. Und es geht um die jungen Pflegenden, die wir nur mit besseren Bedingungen als den derzeit herrschenden für den Beruf gewinnen und im Beruf halten können. Hier scheiden sich ganz klar die Besitzstandswahrer von den Zukunftsorientierten, und deshalb gilt für uns: Keine Kammer ist keine Lösung! Für keines der vielen drängenden Probleme in der beruflichen Pflege."