Laut Deutschem Pflegerat (DPR) bedarf es einer besseren Zusammenarbeit zwischen Pflegefachpersonen, Ärztinnen und Ärzten sowie weiteren Heilberufen. Dies mache der "Pflege-Report 2023" deutlich, sagte DPR-Präsidentin Christine Vogler am Mittwoch.
"Die rechtlichen Grundlagen für die Heilkundeausübung durch Pflegefachpersonen nach pflegewissenschaftlichen Standards müssen kommen."
Schnittstellen im Versorgungsprozess neu definieren
Die Schnittstellen zwischen den Versorgungssettings bereiteten nach wie vor Probleme und behinderten den ganzheitlichen Versorgungsprozess. Diese seien anhand der jeweils vorliegenden Kompetenzen neu zu definieren, so Vogler weiter.
"Die Zusammenarbeit zwischen der Profession Pflege, den Ärzten und Kliniken muss auf Augenhöhe neu strukturiert werden. Alle Beteiligten müssen für die jeweilige Situation der Patienten sensibilisiert sein und gut zusammenwirken. Das sind die Voraussetzungen für eine passgenaue, umfassende und ineinandergreifende Versorgung."
Entbürokratisierung erforderlich
Vogler erklärte, zu der im Report angemahnten Weiterentwicklung der Versorgung gehöre unabdingbar, sich klar zu werden, dass eine gesicherte Patientenversorgung auch der Sicherung der Leistungserbringung mit ausreichend und gut qualifizierten Mitarbeitenden bedarf. Dies betreffe auch eine "Entbürokratisierung, die alles in den Schatten stellt, was bislang erreicht wurde".
Nur so werde die Zeit sichergestellt, die professionell Pflegende benötigten, um sich umfassend in der fachlich erforderlichen Weise um die ihrer Hilfe bedürftigen Menschen kümmern zu können.
"Derzeit steht unser Pflege- und Gesundheitssystem unter Dauerstress."
Die zum Pflege-Report 2023 erhobenen zehn Indikatoren könnten zwar allen an der Versorgung Beteiligten den Handlungsbedarf aufzeigen und seien zu gewichten. Da diesen Indikatoren als Abrechnungsdaten aber der pflegerische Kontext fehle, könnten sie nicht darlegen, warum eine bestimmte Situation eingetreten sei.
"Die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen darf nicht allein auf Daten gestützt sein. Insbesondere die beruflich Pflegenden müssen hierbei einbezogen werden."
Der Pflege-Report 2023 des AOK-Bundesverbandes und des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zur stationären Langzeitpflege zeigt große regionale Unterschiede in der Versorgungsqualität von Menschen in Pflegeheimen.