Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat anlässlich des am Dienstag in Berlin gestarteten Bildungsgipfels eine eigene Bildungskonferenz für Pflege- und Gesundheitsfachberufe gefordert. Bildung sei eines der zentralen Elemente einer guten medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Versorgung sowie deren Sicherung. Die Bildungsherausforderungen seien in der Pflege und in der Gesundheitsversorgung allerdings enorm, betonte DPR-Präsidentin Christine Vogler.
Langzeitpflege europaweit mit niedrigstem Bildungsstandard
In der Langzeitpflege habe Deutschland den niedrigsten Bildungsstandard der Pflegenden in Europa. Die Bildungsstruktur in der Pflege sei trotz eines bundeseinheitlichen Pflegeberufegesetzes für Pflegefachpersonen stark zersplittert. Das gelte vor allem für die Pflegeassistenzausbildung. Jedes Bundesland habe hier seine eigenen Regelungen – und das, obwohl der Anteil der Pflegeassistenz in der stationären Langzeitpflege rund 50 Prozent des Pflegepersonals betrage.
Zwar sehe der Koalitionsvertrag eine Harmonisierung durch ein bundeseinheitliches Berufsgesetz für Pflegeassistenz vor. Dies werde jetzt aber im Referentenentwurf zum Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz unterlaufen.
Bildungssystem der Pflege- und Gesundheitsfachberufe vereinheitlichen
Nach Ansicht des DPR fehlen außerdem verbindliche, bedarfsgerechte Akademisierungsquoten sowie eine Etablierung von Arbeitsfelddefinitionen und Einsatzgebieten hochschulisch ausgebildeter Pflegefachpersonen.
Eingebunden sein müsse dies in ein gestuftes und durchlässiges einheitliches Bildungssystem der gesamten Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Deutschland.
"Bildung kann nur gemeinsam gelingen. Daher benötigen die Pflege- und Gesundheitsfachberufe einen eigenen Bildungsgipfel."