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Internationale Pflegefachpersonen in Deutschland

"Die größte Herausforderung ist die Sprache"

Radwan Dahab hat 2019 an der City University in Tripoli/Libanon den Studiengang „Bachelor of Nursing Science“ abgeschlossen. Heute arbeitet der 27-Jährige
 im Urologie-OP des Agaplesion Klinikums Hagen.

Radwan Dahab hat 2019 an der City University in Tripoli/Libanon den Studiengang „Bachelor of Nursing Science“ abgeschlossen. Heute arbeitet der 27-Jährige
 im Urologie-OP des Agaplesion Klinikums Hagen. Wir befragten ihn nach seinen Erfahrungen.

Herr Dahab, wie kam es zu Ihrer Berufswahl?
Es war immer mein Wunsch, anderen Menschen in schwierigen Zeiten zu helfen. Im Pflegeberuf habe ich die Möglichkeit dazu. 

Sie arbeiten im OP der Urologie – Zufall oder 
eine bewusste Entscheidung?
Ich habe schon während des Studiums gemerkt, dass mich der operative Bereich interessiert, und gezielt Praktika gemacht. Bevor ich Ende 2021 nach Deutschland kam, habe ich im Zentral-OP eines Krankenhauses in Tripoli gearbeitet. Das ist die zweitgrößte Stadt des Libanons. 

Warum haben Sie Ihr Land verlassen?
Der Libanon leidet momentan unter einer großen ökonomischen Krise. Man verdient viel 
weniger als früher. Hinzu kommen die politische Instabilität und schwere Konflikte mit anderen Ländern. Wie die meisten jungen Menschen in meinem Land habe ich nach einer höheren Lebensqualität, mehr sozialer Sicherheit und einer guten Gesundheitsversorgung gestrebt.

Warum fiel Ihre Wahl auf Deutschland?
Die Lebensqualität ist hoch, man hat ein hohes Maß an sozialer Sicherheit und eine gute Gesundheitsversorgung. Für Pflegefachpersonen gibt es zudem viele Weiterbildungsmöglich­keiten, was mir sehr wichtig ist.

Was war in Ihrer Integrationsphase die größte Herausforderung?
Ganz klar die Sprache. Herausfordernd war auch die Bewältigung der Bürokratie, zum Beispiel 
Visaanträge und die Anerkennung meines Studiums. Ich finde es aber toll, dass es an unserem Klinikum eine Abteilung für Integrationskoordination gibt. Ohne diese wäre es sehr schwer 
gewesen.

Gibt es etwas, an das Sie sich im Alltagsleben hierzulande erst gewöhnen mussten?
Im Libanon ist das soziale Leben lebendiger und gemeinschaftlicher, mit vielen Familienfeiern und Zusammenkünften. In Deutschland ist 
das Leben strukturierter und weniger spontan. 
Zudem legen die Menschen hier viel mehr Wert auf ihre Privatsphäre.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Meine Frau und ich lieben es, andere Städte 
zu besuchen und uns Sehenswürdigkeiten 

anzu­schauen.

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