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Internationale Pflegefachpersonen in Deutschland

"Die größte Herausforderung ist die Sprache"

Pflegefachmann Ahmad Alkhalil aus den Vereinigten Arabischen Emiraten lebt seit fünf Monaten in Deutschland.

Pflegefachmann Ahmad Alkhalil aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) lebt seit fünf Monaten in Deutschland. Im Sana-Klinikum Remscheid ist der 32-Jährige auf einer kardiologischen Station tätig. Wir befragten ihn nach seinen Erfahrungen.

Herr Alkhalil, warum haben Sie Ihre Heimat verlassen?

Ich bin in den VAE geboren und aufgewachsen. Außer meinem Studium in Jordanien habe ich nie im Ausland gelebt. Ich wollte meinen Horizont erweitern und bin deshalb nach Deutschland gekommen. Ich möchte hierzulande eine neue Kultur kennenlernen und mich beruflich weiterentwickeln.

Warum haben Sie den Beruf des Pflegefachmanns ergriffen?

Ich wollte immer in einem humanitären Beruf arbeiten. Außerdem ist es ein geeigneter Beruf, um andere Kulturen kennenzulernen.

Wo haben Sie Ihre Ausbildung absolviert?

Ich habe von 2013 bis 2017 an einer Universität in Jordanien studiert. Mein Abschluss ist der "Bachelor in Nursing".

Sind Sie nach dem Studium wieder in Ihr Heimatland zurückgekehrt?

Nein, nach meinem Studium habe ich zwei Jahre in Jordanien gearbeitet  in der Langzeitpflege und im häuslichen Bereich. Dann bin ich in die VAE zurückgekehrt und habe in der Kardiologie und einer Notaufnahme gearbeitet.

Sie sind erst seit fünf Monaten in Deutschland. Haben Sie sich schon eingelebt?

Ja, ich fühle mich sehr wohl. Am Sana-Klinikum Remscheid werde ich gut betreut und begleitet. Im Alltag ist die Sprache die größte Herausforderung. An zweiter Stelle kommt die Bürokratie. In Deutschland gibt es noch viel Papierpost, was in den VAE digital erledigt wird. Auch der Winter in Deutschland wird für mich vermutlich eine Herausforderung sein.

Wie unterscheidet sich der Alltag in Deutschland von jenem in den VAE?

Es ist ein ganz anderer Alltag, die Gepflogenheiten sind verschieden. Außerdem schließen die Lebensmittelläden in Dubai, wo ich zuletzt lebte, nicht schon um 20.00 Uhr wie in Deutschland. Sonntags ist in Dubai alles geöffnet, während hierzulande alles geschlossen ist. In den VAE kommt mir zudem alles moderner und digitaler vor, es wird nicht so viel Papier verbraucht. Andererseits finde ich die Natur in Deutschland wunderbar. Das Wasser ist frischer und die Luft reiner. Außerdem ist es in Deutschland viel ruhiger als in Dubai.

Welche Unterschiede stellen Sie im Beruf fest?

In den VAE kümmert sich eine Pflegefachperson um drei bis fünf Patienten, hier sind es mehr. Die Dokumentation ist in den VAE komplett digital, hier teilweise auf dem Papier. In den VAE kommen die Medikamente fertig aus der Apotheke, hier stellen Pflegekräfte die Medikamente.

Welche Zukunftspläne haben Sie?

Ich möchte in etwa zwei Jahren ein Masterstudium beginnen und mich hier am Sana-Klinikum Remscheid weiterentwickeln. Nun ist mir erst einmal wichtig, meine Sprache zu verbessern. Deswegen habe ich derzeit auch weniger Kontakt mit meiner Familie. Ich will lieber mit Leuten zu tun haben, die fließend deutsch sprechen und von ihnen lernen.

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