Zahlreiche Persönlichkeiten innerhalb und außerhalb der Pflegeprofession haben sich in einem offenen Brief an die Mitglieder des Landtagsausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gewandt, um die drohende Schließung des Instituts für Pflegewissenschaft (IPW) an der Universität Bielefeld abzuwenden. Ende Mai war bekannt geworden, dass das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) die institutionelle Förderung des IPW zum 31. Dezember 2024 einstellen will. Mehrere Personen, Verbände und Organisationen hatten diese Entscheidung deutlich kritisiert.
Zu den Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichnern des offenen Briefs "Gute Pflege braucht gute Pflegewissenschaft" zählen bekannte Persönlichkeiten wie die Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Christel Bienstein, und die Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), Christine Vogler, sowie Fachleute innerhalb und außerhalb der Pflege aus Bielefeld.
IPW zu interdisziplinärem Zentrum für Pflegewissenschaft ausbauen
Den Verfasserinnen und Verfassern des offenen Briefs zufolge habe das IPW seit vielen Jahren nutzer- und praxisorientierte Pflegeforschung angeschoben. "Jetzt, wo die Weiterentwicklung in Richtung Zentren- oder Fakultätsbildung für Pflege gehen sollte", wolle das MAGS das IPW nach 30 Jahren schließen. "Dies wäre ein Schritt in die falsche Richtung", heißt es weiter. Der Landtag solle im Rahmen der Beratung für den Landeshaushalt 2025 beschließen, die bisherige Förderung beizubehalten, besser noch aufzustocken, um eine bedarfsgerechte und wissenschaftlich fundierte Pflege zu gewährleisten.
In Bielefeld seien dazu die Bedingungen besonders gut, weil zahlreiche gesundheitswissenschaftliche Einrichtungen und Akteure in der Pflegelandschaft bestünden. Das IPW könne so zu einem interdisziplinären Zentrum für Pflegewissenschaft weiterentwickelt werden.