Die von der Gewerkschaft Verdi bundesweit organisierten Warnstreiks im öffentlichen Dienst finden an diesem Mittwoch u. a. in Krankenhäusern statt. Dass beruflich Pflegende nun trotz der anhaltenden Pandemie ihre Arbeit niederlegen, ist für den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) eine konsequente Maßnahme, nachdem die Forderungen der Pflegenden immer wieder ungehört geblieben seien.
Pflegende zurecht frustriert
"All die Versprechungen, die seit Beginn der Pandemie gemacht und nicht gehalten wurden, frustrieren die Kolleginnen und Kollegen zurecht", sagte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein am Dienstag. Gehaltserhöhungen in der Pflege seien überfällig. "Wir fordern seit langem ein Einstiegsgehalt von 4.000 Euro für Pflegefachpersonen und flächendeckende Tarifverträge für alle Beschäftigten in der Pflege", betonte Bienstein. Denn insbesondere im Gesundheitssystem hätten die Beschäftigten viele Einschränkungen und Risiken zu tragen. Das müsse endlich angemessen anerkannt werden.
Pflegenden den Streik nicht zuzugestehen sei Hohn
Kritik, dass aufgrund des Streiks ein Risiko für Patientinnen und Patienten entstünde, wies der DBfK zurück: "Die beruflich Pflegenden wissen, wie sie sich auf einer Kundgebung schützen können. Den Streik wegen des Infektionsrisikos zu kritisieren, nachdem man sie ohne Schutz hat arbeiten lassen, ist wirklich ein Hohn", so die DBfK-Präsidentin weiter.
Die nächsten Tarifgespräche sind für 22. und 23. Oktober anberaumt. Zuvor soll noch eine Gesprächsrunde explizit für Gesundheitsberufe erfolgen.